Hochzeitsplanerin Hochzeitsplanerin: Weißenfelserin organisiert den schönsten Tag im Leben

Weißenfels - Willst du mich heiraten? Wer die Frage stellt, ist bei Juliane Tillmann genau richtig. Auch Kay Schmidt wird seiner Freundin Antje Wolf die Frage gestellt haben. Im Juni wollen sie heiraten - um alles bestens hinzubekommen, nehmen sie die Dienste von Juliane Tillmann in Anspruch. Kay und Antje lassen sich beispielsweise ein Deko-Konzept erarbeiten. Es gibt nichts, was es nicht gibt - geht es darum, eine Hochzeit vorzubereiten, weiß Juliane Tillmann immer Rat.
Schließlich hat die gelernte Eventmanagerin genau das in ihrer Lehrzeit von der Pike auf gelernt. Egal ob bunte Strahlen und berstende Kugelblitze in den Himmel schießen oder es gilt, einen Junggesellinnenabschied zu organisieren, das Brautkleid mit auszusuchen ist oder wie die Hochzeitsgäste bei Laune zu halten sind: Die Weißenfelserin steht mit Rat und Tat zur Seite - Juliane ist Hochzeitsplanerin.
Als Au-pair-Mädchen auf fremde Kinder aufpassen und bespaßen
Das sah nach der 10. Klasse längst nicht danach aus, denn zunächst kümmerte sie sich um eine Friseurlehre. „Ich wollte was Kreatives“, erinnert sich die 29-Jährige, die verheiratet ist. Zu dem Zeitpunkt hielt die Welt noch mehr bereit für die junge Frau - zum Beispiel ein Jahr in Amerika: Als Au-pair-Mädchen auf fremde Kinder aufpassen und bespaßen. Gemacht, getan. Aber das war längst nicht alles - für andere was auf die Beine stellen, muss Juliana Tillmann im Blut liegen. Schon in ihrer Jugendzeit, die sie in einem kleinen thüringischen Dorf bei Mühlhausen verbrachte, organisierte sie für Jugendliche Veranstaltungen.
Als Eventmanagerin hätte sie natürlich schon eher begonnen, doch das sei damals noch nicht als Beruf möglich gewesen, nur als Studium. Doch als es machbar war, stürzte sich Juliana Tillmann sofort auf den neuen Beruf, verbunden mit der Konsequenz, sich noch einmal drei Jahre auf die Schulbank zu setzen. Und das nicht nur in der Berufsschule, sondern auch bei der IHK, galt es, im vorigen Jahr sich wirtschaftliches Fachwissen als Existenzgründer anzueignen. Und dann ging es los, stürzte sich Juliane Tillmann ins berufliche Vergnügen. Schlau machte sie sich zudem im Internet, denn dort fand sie ein Franchise-Unternehmen nahe Wuppertal.
Hochzeitsplanerin: Erst jetzt soll Weißenfels eine größere Rolle spielen
Ein Glücksgriff, wie sie einräumt. Denn das half ihr, schnell auf die Beine zu kommen, blieben ihr mögliche Fehler auf dem Weg zu einer tollen Hochzeit erspart. Sie habe als Franchise-Partnerin wirklich viele Freiheiten. Ohne dieses Unternehmen wäre sie nicht so schnell bekannt geworden. Das wiederum zunächst in Halle, Magdeburg oder auch in Wittenberg. Erst jetzt soll Weißenfels eine größere Rolle spielen. Diesen Job als Hochzeitsplanerin übte sie bisher schon aus, aber eben nur in Teilzeit, jetzt will Juliane Tillmann hingegen voll durchstarten.
Dass es Beratungsbedarf gibt, kann sie locker belegen: An erster Stelle der zu klärenden Fragen des Brautpaares steht die Suche nach der richtigen Lokalität, die sich nicht bloß auf die Stadt an der Saale erstreckt. Geklärt werden soll sogleich der richtige Tagesablauf. Soll heißen: Heirat am Vormittag, was passiert am Nachmittag?
Hilfe bei Hochzeiten: Wer fotografiert? Wer agiert als DJ?
Und schließlich geht es um die Suche nach den perfekten Dienstleistern - Wer fotografiert? Wer agiert als DJ? „Viele Paare, von denen die meisten zwischen Mitte 20 und Mitte 50 sind, unterschätzen den Auf- und Abbau einer Feier im Lokal“, so Juliana Tillmann. „Wer soll am nächsten Tag wieder aufräumen?“
Doch es zeigt sich seit geraumer Zeit noch etwas Erstaunliches: Das schwappte aus Amerika nach Deutschland herüber - die Feier soll möglichst groß sein und so individuell wie möglich. „Natürlich reden wir über das Budget, machbar ist alles, wirklich alles.“ Ob die Feier so groß sein muss wie bei einer russischen Familie mit etwa 300 Angehörigen, die sie in Halle organisierte, das müsse jeder für sich entscheiden - rund 40.000 Euro wurden auf den Tisch gelegt. „Meine teuerste Hochzeit.“ Bei diesem Preis sind allerdings unter anderem das Hochzeitskleid, der Anzug und das Essen inbegriffen.
In Deutschland lassen sich weniger Paare trauen
Traditionell wird die Ehe als dauerhafte Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau verstanden. Laut Statistik geht die Zahl der Eheschließungen seit einigen Jahrzehnten in Deutschland zurück. Gab es 1976 noch 510.318 Paare in Deutschland (Bundesrepublik und DDR) waren es im Jahr 2006 nur noch 373.681 Paare.
Im Mittelalter waren laut Wikipedia in Westeuropa längst nicht alle Menschen in der Lage zu heiraten. Von dem jeweiligen Gutsbesitzer sowie von entsprechenden Stellen in der Stadt (Magistrat, Gilde, Zunft) wurde nur demjenigen die Ehe und Familiengründung gestattet, der auch eine Familie unterhalten konnte. (mz)