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Hilfe für krebskranke Frau aus Röcken Hilfe für krebskranke Frau aus Röcken: Familie will im Frühjahr umziehen

Von Heike Riedel 11.10.2015, 15:53
Nele (l.) und Mia sind für Sebastian und Andrea Bendrick das größte Glück.
Nele (l.) und Mia sind für Sebastian und Andrea Bendrick das größte Glück. HEIKE RIEDEL Lizenz

RÖCKEN - Seit April dieses Jahres gibt es die Aktion „Hilfe für Familie Bendrick“. Freunde der unheilbar an Krebs erkrankten Mutter Andrea Bendrick und ihres Ehemannes Sebastian (beide 30 Jahre alt) haben sie über das Internet ins Leben gerufen. Denn sie möchten, das die Familie bald in ihr neues Zuhause in Röcken einziehen kann. Auch Nele (8) und Mia (2) freuen sich darauf, dass sie zukünftig auf dem Hof leben werden, wo ihr Onkel „Matusch“ schon wohnt und arbeitet. Mit den Bauarbeiten steht Sebastian Bendrick im Wettlauf mit dem Verlauf der Krankheit seiner Frau. Die MZ wollte von ihm erfahren, wie weit er gekommen ist.

Sie haben sichtlich viel geschafft. Wann werden Sie einziehen können?

Bendrick: Wir haben tolle Freunde und dank ihnen auch noch zusätzliche Helfer und Spender gefunden. Ohne sie wäre noch gar nicht an einen Einzug zu denken. Die Geld- und Materialspenden und die Hilfe mit Arbeitsleistungen hatten mich so optimistisch gemacht, dass ich glaubte, dass die Familie Weihnachten bereits im neuen Zuhause verbringen könnte. Doch das Frühjahr ist wohl ein realistisches Ziel, will ich Andrea und den Kindern nicht zu viel von der wertvollen gemeinsamen Zeit entziehen. Ich muss das richtige Maß finden zwischen allen Wünschen und Verpflichtungen.

Das heißt?

Bendrick: Auf der Baustelle sehe ich jede Menge Arbeit liegen, die mich nach Röcken zieht. Doch wenn die Kinder dann krank sind oder Andrea schwach ist, bin ich bei ihnen nötiger. Und wenn Familie und Freunde uns an den Wochenende schöne gemeinsame Stunden bieten oder wir wie kürzlich nach Belantis eingeladen sind, dann sollte ich bei solchen Erlebnissen nicht zu oft fehlen. Als Familie fahren wir jetzt mit den Großeltern in den Herbstferien nach Bayern, wenngleich ich dann eine ganze Woche am Bau überhaupt nicht vorwärtskomme. Und schließlich setzen die finanziellen Möglichkeiten auch Grenzen.

Wie ist die aktuelle Situation bei Ihrer Frau?

Bendrick: Die Chemotherapien halten die Krebszellen in Zaum. Andrea kämpft erfolgreich, ist für Familie und Freunde da und lässt sich nicht unterkriegen. Sie muss immer wieder mal kurz treten, wenn ihr Körper Schwäche zeigt. Dann sind die Blutwerte im Keller und sie liegt im Bett. Doch sie erholt sich auch immer wieder.

Wie sieht es auf der Baustelle aus?

Bendrick: Große Schritte sind getan. Man verschätzt sich schnell, wie viel Zeit die Feinarbeit noch kostet. Einen Verputzer als zusätzlichen Helfer haben wir nicht gefunden, so mühe ich mich an dieser Stelle noch ab. Kinderzimmer und Stube sind fast bezugsbereit, Türen, Fußboden und Tapeten fehlen dort nur noch. Dafür hat sich am Dach unerwartet ein Problem aufgetan. Weil ich kein Trapezblech bekomme, habe ich eine nur vorübergehende Lösung wählen müssen. Die Elektrik ist gelegt, die Heizung steht bereit.

Spenden können auf das private Konto DE82 8005 3000 1141 1882 32 gehen (diese Spenden sind steuerlich nicht absetzbar). Wer anders helfen will, kann sich über Internet und Facebook bei Familie Bendrick melden, ggf. stellt auch die MZ einen Kontakt her. (mz)

Sebastian Bendrick, das Familienoberhaupt der Familie aus Rippach.
Sebastian Bendrick, das Familienoberhaupt der Familie aus Rippach.
Heike Riedel Lizenz