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Heinrich-Schütz-Haus Heinrich-Schütz-Haus: Auf dem Kinderpfad des Komponisten

Von bärbel schmuck 13.12.2013, 10:02
Institutionell gefördert: Weißenfelser Heinrich-Schütz-Haus und sein Verein.
Institutionell gefördert: Weißenfelser Heinrich-Schütz-Haus und sein Verein. MZ Lizenz

weissenfels/MZ - Wenn Julia Schäfer nicht gerade Klavier spielt oder das Schlagzeug traktiert, dann führt die Zerbsterin Mädchen und Jungen aus Weißenfelser Grundschulen an das Leben und Werk des Komponisten Heinrich Schütz (1585 bis 1672) heran. Als Euphrosine, Tochter des Musikers, begleitet sie zusammen mit Barbara Lohse als dessen Schwester und Haushälterin Justina Kinder durch das ganze Haus in der Nikolaistraße mit der Nummer 13.

Dort erfahren Zweit- bis Viertklässler, unter anderem aus der Albert-Einstein-Grundschule, wie und wo die Weihnachtshistorie entstand ist und wie diese Musik von Heinrich Schütz klingt. Vom Erdgeschoss bis zur Komponierstube ganz oben unterm Dach erkunden die Acht- bis Zehnjährigen das ganze Heinrich-Schütz-Haus. Hier, im denkmalgeschützten komplett sanierten Gebäude aus der Renaissancezeit, befindet sich seit kurzem ein nagelneuer Museumspfad mit mehreren Stationen für Kinder, der über grasgrüne Wege führt.

Julia Schäfer ist glücklich mit ihrer neuen Dienststelle, sagt die junge Frau, die in Leipzig Musikwissenschaften studiert und ihre Abschlussarbeit über den Musiker Johann Friedrich Fasch geschrieben hat. „Es ist ein Gewinn, dass ich im Oktober als Bewerberin diese Projektstelle vom Heinrich-Schütz-Musikverein erhalten habe“, erklärt die wissenschaftliche Mitarbeiterin für Konzertdramaturgie und Museumspädagogin stolz.

Die Arbeit mit den Kindern bereite ihr viel Freude, versichert die 25-jährige Mitarbeiterin. Die Schulklassen seien ein wissbegieriges Publikum, das nicht nur aus der Saalestadt, sondern auch aus der Uta-Schule Naumburg komme. Zudem gibt es ein gemeinsames Projekt mit der Ökoweg-Sekundarschule, das sich mit Heinrich Schütz und Martin Luther im Themenjahr „Reformation und Toleranz“ beschäftigt. „Mehrere Veranstaltungen haben dazu schon stattgefunden“, plaudert Julia Schäfer. Lehrerin Ines Kunz und ein Dutzend Sekundarschüler erhalten Einblicke in die Reformationszeit, beschäftigen sich mit dem Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) und der Schützschen Musik, die der „Vater der deutschen Musik“ während dieser schweren Zeit geschaffen hat. „Wir besuchten dazu die Ausstellung im Weißenfelser Geleitshaus“, berichtet Julia Schäfer weiter.

Im Januar soll der Besuch ausgewertet werden. Ein Theaterstück mit dem Schwerpunkt Toleranz und Religionen sei geplant, das die Schüler an einem Tag der offenen Tür aufführen wollen.