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Hauptsonderschau in Weißenfels Hauptsonderschau in Weißenfels: Züchter aus dem ganzen Bundesgebiet stellen aus

Von Holger Zimmer 26.10.2014, 20:38
Hermann Kampers (links) und Frank Osterloh begutachten eines der Tiere im E-Werk.
Hermann Kampers (links) und Frank Osterloh begutachten eines der Tiere im E-Werk. Michael Thomé Lizenz

Weißenfels - Als sich die Türen zur Hauptsonderschau für Zwerg-Wyandotten seltener Farbenschläge am Sonnabend im Weißenfelser E-Werk öffneten, hatte sich schnell eine längere Schlange gebildet. Ausstellungsleiter Jens Züger vom Rassegeflügelzuchtverein Uichteritz begründete das so: „Immerhin ist es schon etwas Besonderes, wenn sich Züchter aus dem gesamten Bundesgebiet ein Stelldichein geben.“ Und mit Verkaufshühnern und weiteren Tieren in den Volieren, mit denen auch auf die Hauptschau für Hessenkröpfer Mitte November in Brachstedt bei Halle aufmerksam gemacht wurde, waren über 900 Tiere zu sehen. Züger war zufrieden.

Der Zuchtausschuss-Vorsitzende Hermann Kampers aus Sulingen bei Bremen war selbst mit 30 Hühnern angereist und hatte als Zucht-richter innerhalb von sechs Stunden rund 80 Tiere bewertet. Er lobte deren Qualität, woran der lange Sommer nicht schuldlos sei. Er würdigte aber auch den Ort dieser Schau. Die Besucher könnten die Tiere auf Augenhöhe begutachten und der hohe Raum gewährleiste beste Luftverhältnisse.

Aus Uedem am Niederrhein war sogar ein aktueller deutscher Meister an die Saale gekommen. Seit 30 Jahren züchtet Gerd Gertlowski blaue Zwerg-Wyandotten. Anfängliche Misserfolge hätten ihn nur noch ehrgeiziger gemacht und so holte er 2003 seinen ersten von bisher drei deutschen Titeln und war im Vorjahr auch Bundessieger.

Ausdrücklich nennt er Erich Stork, der ihn als erfahrener Züchter mit Tieren aus seiner Zucht unterstützt habe. Von seinen zwölf Hühnern konnten auch in Weißenfels drei mit „Vorzüglich“ bewertet werden. Seine zwei Meistertiere, die er mitgebracht hatte, kamen allerdings nicht so gut weg. „Jeder Preisrichter sieht das eben anders“, sagte der 54-Jährige, der die 555-Kilometer-Fahrt an die Saale gern in Kauf genommen hat. Denn er mag die Geselligkeit im Verein und das Fachsimpeln mit Gleichgesinnten. „Das mache doch ein Hobby aus.“ Und abgesehen von den deutschen Meister-Hühnern gebe er Tiere aus seiner Zucht zu sehr bodenständigen Preisen ab.

Während Jens und Christoph Züger sechsmal mit einem „Hervorragend“ bewertet wurden, heimsten Falko Harnisch aus Uichteritz und Frank Beyer aus Michlitz diese Note jeweils einmal ein. Die Tiere von Letzterem standen nicht weit von denen des Meistermachers Gertlowski. „Wenn ich meine Granaten so stehen sehe“, sagte der 57-jährige Beyer mit Blick auf seine Zucht selbstkritisch und nannte die Steighöhe des Schwanzes als Kriterium, die er bemängeln müsse. Vielleicht sollte er seine Zucht mal mit neuem Blut auffrischen, stellte er in den Raum. Andererseits sei das Ganze für ihn ein Hobby, seien seine Tiere derzeit sogar noch in der Entwicklung und vielleicht erst in einigen Wochen bei der Ausstellung in Lützen soweit. Beyer sagte deshalb: „Ich bin also ganz gut für meine Verhältnisse“. Und insofern verbietet sich sicher ein Vergleich mit dem deutschen Champion.

Auch für Falko Harnisch soll die Zucht Liebhaberei bleiben. In Uichteritz selbst und in Markröhlitz sei er schon dreimal mit „Vorzüglich“ bewertet worden. Diesmal gab es ein „Hervorragend“. Er sei also in der Mitte drin und da sei ein Preis für kleine Züchter wie ihn eine Anerkennung. Schließlich könne er sich mit den Großen ohnehin nicht messen. (mz)