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Grusel Grusel: Halloween-Fest in Markwerben

Von Julia Reinard 27.10.2013, 17:12
Mutig, mutig: Ein Mädchen füllt sich Feenstaub ab, der vor einem gruseligen, lebendigen Kobold steht.
Mutig, mutig: Ein Mädchen füllt sich Feenstaub ab, der vor einem gruseligen, lebendigen Kobold steht. Michael Thomé Lizenz

Markwerben/MZ - Der Freitagabend in Markwerben erforderte Mut. Zumindest von den Teilnehmern des Halloween-Abenteuerspiels, das zum 13. Mal im Weißenfelser Ortsteil stattfand. Und das waren nicht wenige: 150 Kinder wollten dabei helfen, ein Mädchen, das vor Jahren von bösen Geistern versteinert worden war, zu befreien. Dafür mussten sie sechs Aufgaben lösen. Als Belohnung bekamen sie Buchstaben für den Zauberspruch, durch den das Mädchen vom bösen Zauber erlöst werden könne, versprach zu Beginn Parkwächterin Kerstin Weidenbach.

Auf den ersten Blick irritiert es, dass das hohe katholische Fest Allerheiligen (vom 31. Oktober auf den 1. November) und das Gruselfest Halloween zusammenfallen. Doch sie bedeuten das Gleiche: Das Wort „Halloween“ ist aus dem zusammengezogenen „All Hallows’ Eve“ entstanden, was wörtlich „Abend aller Heiligen“ bedeutet. Lange wurde angenommen, die Grusel-Bräuche seien keltischer Natur, doch gilt das laut Wikipedia als überholt.

Kerstin Weidenbach war eine der Fleißigen, die für diesen spannenden Abend sorgten. Neben den 15 Frauen des Vereins Kulturbanausen hatten wieder viele, viele Freiwillige angepackt und mitgemacht. Jürgen Otto zum Beispiel. Er hatte sich bereiterklärt, den Kobold zu mimen. Ein hartes Brot, schwitzte er doch unter der Maske mit den langen weißen Haaren. Außerdem konnte er wenig erkennen, weil die Brille von der Nase musste. Aber er nahm’s mit Humor, wie sich zeigte: „Wer gruselig sein will, muss leiden.“

Seinen Platz bezog er im Unterschlupf der Waldgeister. Dort mussten die Kinder grünen Feenstaub in kleine Tütchen füllen. Er wurde später zur Befreiung des verzauberten Mädchens gebraucht. An diesen schweigenden, aber ungeheuren Kobold heranzutreten, erforderte ganz schön Mut von den Kindern - doch den brachten sie auf und gewannen so nicht nur den Zauberstaub, sondern auch einen der wichtigen Buchstaben.

An anderer Stelle ließen sich Kinder von Gleichaltrigen in Mumien verwandeln, indem sie in Papier eingewickelt wurden. Sie mussten auch durch ein Labyrinth finden, an dessen Ende - unerwartet im toten Winkel auftauchend - eine Teufelin im Kessel rührte. Und bei zwei weiblichen Vampiren galt es, Holzkreuze zu nageln, die vor bösen Geistern schützen. Und immer winkten bei Erfolg Buchstaben.

Feuerwerk machte Vereinsmitglieder stolz

So hatten die Kinder schließlich alles beisammen, was benötigt war. Die letzte Station führte sie in Richtung Aussichtsturm. Am Ortsrand schauten sie hinüber, Nebel wallte auf und mit einem Feuerwerk war auch der Bann gebrochen, das Mädchen gerettet.

Auf das Feuerwerk waren die Vereinsmitglieder stolz. Schließlich gab es das, weil sie ein Jubiläum feierten. Seit zehn Jahren sorgen sie als Kulturbanausen für Veranstaltungen im Ort. Ihr außergewöhnliches Halloween-Fest hat schon drei Jahre mehr auf dem Buckel, es gab aber den Anlass zur Vereinsgründung.

Die Gäste freuten sich über dieses Engagement. So kam die zehnjährige Marie Hentschel mit ihrem Vater Marco Walther in Verkleidung aus Uichteritz. Das Mädchen war zum dritten Mal dabei und sagte, es möge, „dass man so viel entdecken kann und es eine spannende Geschichte ist.“ Auch Gäste aus der Stadt kamen zum wiederholten Mal. „Die Veranstalter machen das hier immer schön“, sagte beispielsweise Kirstin Sareika, deren Sohn Tony als Vampir unterwegs war.

Die Vereinsmitglieder planten und organisierten seit Februar an der Veranstaltung. Aber sie betonten nicht das, sondern etwas anderes: „Ohne die fleißigen Helfer im Ort würden wir das hier nicht hinkriegen“, sagte Verena Menzel - und wie sie viele andere.

Bei den Vampiren sollten die Kinder kleine Holzkreuze nageln, um sich gegen böse Geister zu wappnen.
Bei den Vampiren sollten die Kinder kleine Holzkreuze nageln, um sich gegen böse Geister zu wappnen.
Michael Thomé Lizenz
Marie Hentschel (vorn) und ihr Vater Marco Walther kamen verkleidet.
Marie Hentschel (vorn) und ihr Vater Marco Walther kamen verkleidet.
Michael Thomé Lizenz