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Initiative Großkorbethaer wollen ihre Friedhofsmauer retten

Ein Teil der Einfriedung an der Kirche verfällt immer mehr. Nun soll das Bauwerk saniert werden. Wie die Kirchgemeinde das Geld zusammenbekommen will.

Von Andreas Richter 24.05.2024, 15:00
Susan Schmidt zeigt einen Teil der kaputten Friedhofsmauer in Großkorbetha.
Susan Schmidt zeigt einen Teil der kaputten Friedhofsmauer in Großkorbetha. Foto: Andreas Richter

Großkorbetha/MZ. - Wenn Susan Schmidt durch ihr Heimatdorf geht, dann fällt ihr eines immer wieder ins Auge: die kaputte Mauer am Großkorbethaer Friedhof. „Die Mauer verfällt seit Jahren. Sie ist ein Schandfleck mitten im Ort“, sagt die 35-Jährige. Mitte der 1990er Jahre sei die Mauer schon mal aufgebaut worden, damals allerdings offensichtlich mit falschem Baumaterial, erzählt die gebürtige Großkorbethaerin.

Vor zwei, drei Jahren stürzte zudem ein Baum auf die Mauer. „Spätestens danach war klar: Wir müssen handeln“, sagt Susan Schmidt. Mit der Kirche im Dorf ist die junge Frau aufgewachsen. Heute ist sie eine der ehrenamtlichen Kirchenältesten im Gemeinderat im Kirchspiel Großkorbetha. Ein Kostenvoranschlag für die Sanierung nur eines von vier Teilstücken der insgesamt rund 140 Meter langen Mauer brachte erst einmal die große Ernüchterung: rund 30.000 Euro.

10.000 Euro Spenden als Ziel

„Uns wurde schnell klar, dass wir als Kirche das Projekt nicht aus eigener Kraft stemmen können“, sagt Susan Schmidt. Immerhin: Beim Weihnachtsmarkt im Begegnungszentrum „Alte Scheune“ sind Ende letzten Jahres Spenden in einer Gesamthöhe von rund 4.000 Euro zusammengekommen. Das hat Mut gemacht, um nun über die Plattform GoFundMe eine Spendenkampagne auf den Weg zu bringen. Seit Mitte April können dort Spenden für die Sanierung der Friedhofsmauer eingezahlt werden. „Jede kleine Spende hilft“, sagt Susan Schmidt. Das Ziel: 10.000 Euro sollen über die Crowdfunding-Plattform zusammenkommen, um idealerweise vielleicht noch Ende dieses Jahres mit der Sanierung beginnen zu können. Bis zu diesem Donnerstagmittag waren auf der Plattform 56 Spender und eine Summe von insgesamt 2.515 Euro registriert. Weil nicht alle der oft älteren Kirchenmitglieder im Netz aktiv sind, haben die Initiatoren zudem Handzettel in der Kirche St. Martin ausgelegt, auf denen mit den entsprechenden Kontodaten auf die Spendekation hingewiesen wird.

Hoffen auf Fördermittel

Über die Spendenkampagne hinaus versuchen sie in Großkorbetha, weitere Geldquellen zu erschließen. „Wir hoffen auf Geld vom Kirchenkreis Merseburg“, sagte Kirchenälteste. Auch nach anderen Fördermittelgebern wollen sich die Retter der Friedhofsmauer umsehen.

Dabei weiß Susan Schmidt mittlerweile: Selbst wenn das Geld morgen zur Verfügung stünde, wäre damit nicht alle Vorbereitung getan. „Ich hab’ schon einige Stunden in die Planungen investiert“, sagt Susan Schmidt, die als stellvertretende Schulleiterin an der Albrecht-Dürer-Grundschule in Merseburg arbeitet. So habe auch der Denkmalschutz bei dem Sanierungsprojekt ein Wort mitzureden. Formalitäten müssen eingehalten werden.

Warum sie das alles macht? „Mich motiviert die Gemeinschaft in der Kirche, die Aussicht auf den gemeinsamen Erfolg“, sagt Susan Schmidt.