Große Pläne Große Pläne: So will neuer Chefarzt die Frauenklinik in Weißenfels entwickeln

Weißenfels - „Für mich ist jede Operation noch immer spannend“, sagt Dr. Francis Nauck. Dabei hat der 43-Jährige schon einige Erfahrung auf seinem Spezialgebiet. Seit Jahresbeginn ist Nauck Chefarzt der Gynäkologie an der Weißenfelser Asklepios-Klinik, hat die Leitung vom bis dahin kommissarischen Chefarzt Dr. Olaf Baumann übernommen.
Arzt aus Leipzig: „Ich will die Frauenklinik breiter aufstellen“
Viele Jahre hat der gebürtige Magdeburger in Leipzig studiert und gearbeitet. Nach dem Medizinstudium zwischen 2001 und 2007 ging es im Leipziger St. Georg-Klinikum die Karriereleiter stetig bergauf - vom Assistenzarzt bis zum Oberarzt der Frauenklinik. Dabei hat Nauck während dieser Zeit fast ausschließlich als gynäkologischer Chirurg gearbeitet. „Ich habe jedes Jahr zwischen 500 und 700 Frauen operiert“, sagt der erfahrene Frauenarzt.
Doch irgendwann reifte in ihm der Drang nach Veränderung. Schließlich hat sich Nauck mit Erfolg auf die Ausschreibung der Chefarztstelle in der Weißenfelser Klinik beworben. Nun will der Leipziger die Herausforderung in der Saalestadt annehmen. „Ich will die Frauenklinik breiter aufstellen“, sagt Nauck. Dabei sieht er vor allem zwei Richtungen. Zum einen soll das minimalinvasive Operieren - also der Eingriff ohne Bauchschnitt - einen größeren Stellenwert erhalten.
In Weißenfels ein klinisches Endometriose-Zentrum für den Süden Sachsen-Anhalts etablieren
Die Meinung des Spezialisten: Fast jedes Krankheitsbild könne man heute auf diese schonende Weise operieren. Die Weißenfelser Klinik sei dafür hervorragend ausgestattet, schätzt er ein. Erst vor kurzem hatte das Krankenhaus einen neuen Laparoskopieturm für das minimalinvasive Operieren angeschafft.
Zum anderen will der neue Chefarzt den Bereich der Urogynäkologie ausbauen. Beckenbodenchirurgie oder die Behandlung von Blasenschwäche sind da Stichworte. Ebenso wie die Behandlung von Endometriose, die bei Frauen zur Kinderlosigkeit führen kann. „Wir wollen in Weißenfels ein klinisches Endometriose-Zentrum für den Süden Sachsen-Anhalts etablieren“, so der Anspruch des erfahrenen Gynäkologen.
„Die Geburtshilfe wird in absehbarer Zeit kein Bestandteil der Frauenklinik.“
Bei alldem setzt der Chefarzt auch auf die enge Zusammenarbeit der verschiedenen medizinischen Bereiche. Jüngstes Beispiel: Gemeinsam mit Dr. Ralf Wilke, Chefarzt der Chirurgie, konnte er erfolgreich eine Patientin operieren, die an einer Wucherung an der Gebärmutter litt, die sich mittlerweile auch auf den Darm erstreckt hatte. Eine schwierige Operation, an die sich laut Nauck Ärzte nur selten heranwagen.
„Wir sind froh, dass wir einen solchen Experten gewinnen konnten“, sagt Stefan Böttinger, Leiter Unternehmenskommunikation & Marketing an der Weißenfelser Klinik. Vor dem Hintergrund der Schließung der Geburtenstation Ende 2017 stellt er zudem klar: „Die Geburtshilfe wird in absehbarer Zeit kein Bestandteil der Frauenklinik.“ (mz)