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Großbrand in Teuchern Großbrand in Teuchern: Dachstuhl eines Pflegedienstes geht in Flammen auf

Von Anka stolper-heinike 29.07.2014, 10:58
Die Feuerwehr im Einsatz.
Die Feuerwehr im Einsatz. KISON/SYMBOL Lizenz

teuchern/MZ - Die Stadt Teuchern kommt nicht zur Ruhe. Zum siebenten Mal in sieben Tagen hat es gebrannt. Dieses Mal nicht in einem ländlichen Ortteil, sondern direkt im Stadtzentrum. In der Oberstraße ging in der Nacht, kurz nach 2 Uhr, der Dachstuhl eines Gebäudes, in dem ein Pflegedienst untergebracht war, in Flammen auf. Alle neun Ortsfeuerwehren der Kleinstadt sowie Helfer der Freiwilligen Feuerwehren Hohenmölsen und Weißenfels waren stundenlang mit Spezialgeräten im Einsatz, um die meterhohen Flammen zu löschen. 53 Männer und Frauen kämpften gegen das Feuer, das um 5.30 Uhr gelöscht war.

Glücklicherweise war das Gebäude nicht bewohnt, so dass keine Personen zu Schaden kamen. Allerdings ist das sanierte Eckhaus völlig zerstört. Sämtliche Geschäftsräume des Pflegedienstes und dessen Lager mit Medikamenten und Pflegeutensilien sind hinüber. Nach den Löscharbeiten steht das Erdgeschoss, in dem sich die Büroräume befanden, unter Wasser. Hausverwalter Sebastian Ressel und Pflegedienstleiterin Andrea Klebe haben deshalb sofort reagiert und einen benachbarten Parkplatz kurzerhand zur Einsatzzentrale umfunktioniert, um die Pflegedienstkräfte für ihre heutige Arbeit zu instruieren. Trotz des Unglücks musste keiner der Patienten auf den Besuch der Schwestern warten. Pflegedienstinhaber Kay Kaminsky erfuhr im Urlaub vom Brand.

"Das ist schon heftig"

Während der Pflegedienst weiter arbeitet, sind die völlig erschöpften Feuerwehrleute dabei, den größten Schutt beiseite zu räumen und neugierige Anwohner davon abzuhalten, trotz Absperrung den Ort des Geschehens zu betreten. „Schaulustige hat es genug gegeben. Aber auch nette Leute, die uns Kaffee gebracht haben“, erzählt Marco Föhlisch. Der 37-jährige stellvertretende Stadtwehrleiter von Teuchern lobt alle Feuerwehrleute, die im Einsatz waren. „Sieben Einsätze in sieben Tagen, davon drei Großbrände. Das ist schon heftig“, erklärt er. Für die Feuerwehrleute gehe es nicht nur um ihre Substanz sondern auch um deren Jobs. Immerhin habe nicht jeder Arbeitgeber dafür Verständnis, wenn sein Angestellter ehrenamtlich Feuer löscht und das gleich an sieben Tagen hintereinander.

Für die stellvertretende Bürgermeisterin von Teuchern, Bianka Zausch, steht fest, dass eine derartige Anzahl von Löscheinsätzen in so kurzer Zeit für ehrenamtliche Feuerwehrleute nicht zu stemmen ist. Sie ist besonders sauer auf den Landkreis. Denn nachdem in den vergangenen Wochen im Teucherner Ortsteil Naundorf immer wieder die Müllberge eines ehemaligen Recyclingunternehmens gebrannt haben (die MZ berichtete), erwartet sie endlich Hilfe von der Behörde. Schließlich dürfe man neben der personellen Frage auch die der Kosten nicht außer Acht lassen, sagt sie.