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Gesundheit Gesundheit: Rappelvolle Arztpraxen aber keine Grippeepidemie

Von anka stolper-heinike 12.03.2013, 10:42
Lohnt die Impfung noch? Im Osten Deutschlands ebbt die Grippewelle bereits ab.
Lohnt die Impfung noch? Im Osten Deutschlands ebbt die Grippewelle bereits ab. dpa Lizenz

weissenfels/MZ - Die Arztpraxen im Raum Weißenfels, Hohenmölsen und Teuchern sind noch immer rappelvoll. Seit Wochen lassen sich vor allem Grippe- und Erkältungspatienten medizinisch versorgen. Doch ein Ende der Welle scheint in Sicht.

Sie habe in den zurückliegenden drei Wochen eine ganze Menge Grippefälle behandelt, berichtete Heiderose Winkler. Die Weißenfelser Allgemeinmedizinerin glaubt, die Hauptursache der zahlreichen Grippefälle liege in den Kindertagesstätten. Dort würden sich die auf relativ engem Raum betreuten Kinder gegenseitig anstecken und die Viren dann nach Hause in die Familien tragen. Glücklicherweise sei die Grippewelle jetzt am Abklingen, so die Ärztin, die eine Grippeschutzimpfung jetzt nicht mehr für sinnvoll hält.

Infekte in der Überzahl

Nicole Kalweit, Allgemeinmedizinerin in Teuchern, sieht das etwas anders. In ihrer Praxis erhalten Patienten nach wie vor auf Wunsch den Grippeschutz als sinnvolle Vorbeugung, betont sie. Man habe in den zurückliegenden Wochen einige Grippefälle in der Praxis behandelt, doch sei das Infektaufkommen nach wie vor viel höher als die wirklichen Grippeerkrankungen.

In der Weißenfelser AsklepiosKlinik sieht man das Thema Grippe relativ gelassen. Pressesprecherin Madelene Redanz informierte, dass auf den Erwachsenen-Stationen derzeit keine Grippepatienten behandelt würden. Selbst auf der Kinderstation halte sich das Grippeaufkommen im üblichen Rahmen. Von einer Epidemie könne keine Rede sein, so Redanz.

Das bestätigt Frank Fernau, Amtsarzt des Burgenlandkreises. Allerdings sieht er das Thema Grippe im Landkreis nicht ganz so entspannt wie die Verantwortlichen im Weißenfelser Krankenhaus. Dort würden ja ohnehin nur die ganz akuten Fälle stationär behandelt, erklärte der Mediziner. Im Moment gebe es schon ein hohes Vorkommen an Grippeerkrankungen, sei aus den Praxen des Landkreises zu erfahren.

Für Impfung zu spät

Auch von einem Abebben der Grippewelle wollte Fernau noch nicht sprechen. Zwar sei er vorsichtig optimistisch. Doch man müsse erst noch die kommende Woche abwarten, um dann eine recht sichere Prognose geben zu können. Für eine Grippeschutzimpfung sei es jetzt etwas spät, fand der Amtsarzt. Wer sich im Januar oder Februar noch impfen lassen hat, habe einen wirklich guten Schutz. Doch da der Impfschutz erst nach etwa 14 Tagen wirksam werde und der Frühling vor der Tür stehe, mache eine Impfung jetzt wenig Sinn. Frank Fernau jedenfalls meinte: „Anfang April ist die Sache hoffentlich überstanden.“