Gesunde Ernährung Gesunde Ernährung: Verein beendet Test für "Apfel-Latein" in Langendorf

langendorf/MZ. - „Ein Glas Cola!“, ruft Melanie Wenske - da rennen die Kinder wie aufgescheucht durch die Turnhalle der Langendorfer Grundschule. Das „Energiespiel“ macht den Schülern sichtlich Spaß. Dabei ist die Idee ebenso simpel wie wirkungsvoll: Physiotherapeutin Melanie Wenske nennt bestimmte Lebensmittel und die Schüler passen ihre Laufgeschwindigkeit dem Energiegehalt an. Und so bleiben sie beim Wasser stehen, rennen beim Glas Cola oder Schnitzel mit Pommes los und traben beim Apfel durch die Halle.
Apropos Apfel. Dieser steht im Mittelpunkt eines vom Verein Mitteldeutsches Netzwerk Gesundheit initiierten Projekts, dessen einjährige Pilotphase jetzt mit dem Abschlussfest an der Langendorfer Grundschule endet. Deshalb auch überreicht der stellvertretende Vereinsvorsitzende Michael Schwarze jedem der 30 Grundschüler zum Abschluss noch einmal ein Exemplar der knackigen vitaminreichen Frucht samt Frischhaltebox.
Ein Jahr lang haben sich die Mädchen und Jungen in einer außerunterrichtlichen Arbeitsgemeinschaft unter Anleitung von Melanie Wenske und Ernährungsberaterin Gesine Höer wöchentlich einmal spielerisch mit den Themen Ernährung und Bewegung beschäftigt. Haben verschiedene Lebensmittel und ihre Wirkungen auf den Körper kennengelernt und Freude an Bewegung gewonnen. Dabei hat das „Apfel-Latein“ offenbar den Nerv der Kinder getroffen. „Die Spiele zum Toben fand ich am besten“, meint beim Abschlussfest jedenfalls Drittklässlerin Celina Bellair. Und Jule Kieseler erinnert sich an ein Experiment mit einer Nuss, aus der Öl herausgetreten ist. Schade eigentlich, dass die wöchentlichen Stunden nun zu Ende sind, meinen die beiden Mädchen und finden, dass die Arbeitsgemeinschaft manchmal sogar mehr Spaß gemacht hat als der normale Sportunterricht. . .
Eine Konkurrenz zum regulären Sportunterricht wolle „Apfel-Latein“ jedoch nicht sein, beteuert Michael Schwarze. Vielmehr verstehe man das vom Netzwerk finanzierte Angebot als Ergänzung mit Übungen, die man eben nicht an jedem Tag so geboten bekommt. Dass das „Apfel-Latein“ grundsätzlich eine gute Sache ist, findet auch Gabriele Röntgen, die Leiterin der Langendorfer Grundschule. Nun hofft sie allerdings gemeinsam mit den Initiatoren darauf, dass das Projekt auch über die Pilotphase hinaus seine Wirkungen bei den Schülern hinterlässt.
Dass man nach den Langendorfer Erfahrungen nicht mit dem „Apfel-Latein“ am Ende ist, dafür wolle der Verein jedenfalls sorgen, versichert Michael Schwarze. Auf der Saalemesse im November hatte das Netzwerk die Gelegenheit genutzt, die Idee einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen. Im kommenden Schuljahr soll das Gesundheitsprojekt nun an je einer Grundschule in Naumburg und Zeitz fortgesetzt werden. Welche Schulen es konkret sein werden, stehe noch nicht fest, so Schwarze. Dabei weiß auch er: Viel wird künftig davon abhängen, ob es gelingt, weitere Unterstützer und Sponsoren mit ins Boot zu holen.