Gäste blicken in riesigen Müllbunker
Zorbau/MZ. - Am Ende zeigen sich Sören Neuhaus und Ehefrau Christina sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis des zweiten Gewerbegebietsfestes in Zorbau. Was die Organisatoren des Feuerwehrvereins der Gemeinde mit ihren Helfern auf die Beine gestellt haben, sei gut angenommen worden. So zieht der Vereinsvorsitzende sein Resümee.
Der bunte Mix aus Unterhaltung und Information, den viele Partner mitgestaltet haben, habe den Nerv der Besucher getroffen. "Wir hatten rund tausend Gäste", schätzt Neuhaus ein. Betriebsrundgänge seien besonders gefragt gewesen. Vor allem in der Thermischen Abfallverwertungsanlage der Sita und im Roba-Wellpappe-Werk habe Andrang geherrscht.
Paul und Lydia Winkler aus Langendorf haben sich für die Sita entschieden und nehmen an der ersten Führung teil. 300 000 Tonnen Müll werden hier pro Jahr bei tausend Grad Celsius verbrannt, ist von Frank Weigel zu erfahren. Zu 80 Prozent handele es sich um Hausmüll, erklärt der Betriebsingenieur des 49-köpfigen Unternehmens. Der Rest setze sich aus Krankenhaus-, Kunststoff- und Sperrmüllabfällen zusammen.
"Dass es hier so sauber und nahezu geruchlos zugeht, hätte ich nicht erwartet", zeigt sich Paul Winkler beeindruckt. In der zentralen Schaltwarte schlägt das Herz der Firma, deren Beschäftigte rund um die Uhr in Schichten arbeiten. Die Besucher blicken anschließend durch ein kleines Fenster in den riesigen Verbrennungsofen. Dann geht es in Richtung Müllbunker. "Das ist gigantisch", staunt Christa Jacob über die enorme Größe. Schon lange wollte sie sich mit Ehemann Dieter den Betrieb von innen anschauen, in dem montags bis freitags täglich 1 400 Tonnen Müll angenommen werden. "Wir wohnen in der Nähe", sagt die Zorbauerin. Den Bau der seit gut zwei Jahren stehenden Anlage mit ihren Turbinen und Silos, deren höchster Punkt 60 Meter beträgt, haben die Jacobs mit verfolgt.
"Schön, dass der Verein der Feuerwehr in Zorbau ein solches Fest anbietet", lobt Ingrid Schmidt aus Weißenfels. Für die ganze Familie werde bei Kaiserwetter viel geboten. Nicht nur Betriebe öffneten ihre Türen. Auch die freiwillige Feuerwehr stelle sich mit ihrer Technik vor. Sportler aus Nellschütz und der Zorbauer Heimatverein würden für ein abwechslungsreiches Programm sorgen.
Das findet auch Kathrin Machazeck aus Werschen, die den Tag genießt. Bereits im vergangenen Jahr besuchte sie das Fest in Zorbau. "Es war sehr interessant. Diesmal will ich das Wellpappe-Werk der Roba von innen kennenlernen", hat sie sich vorgenommen. "So eine Gelegenheit bekomme ich nicht jeden Tag", sagt sie und wartet mit vielen Besuchern auf den Shuttlebus.