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Fußgängerbrücke in Leißling Fußgängerbrücke in Leißling: Der lang ersehnte neue Saale-Übergang

Von Holger Zimmer 24.11.2016, 06:00
Marcus Nagel umfasst eines der rund neun Zentimeter starken Stahlseile, an denen die Brücke hängt.
Marcus Nagel umfasst eines der rund neun Zentimeter starken Stahlseile, an denen die Brücke hängt. Peter Lisker

Leißling - Radlader und Minibagger beherrschen derzeit das Bild auf beiden Seiten der Fußgängerbrücke zwischen Leißling und Uichteritz. Es sind Restarbeiten, bevor am 3. Dezember ab 13 Uhr die Einweihung des Bauwerkes gefeiert wird. Ziemlich groß sogar. Bei gutem Wetter wird mit Tausenden von Besuchern gerechnet.

Einige Restarbeiten stehen noch an. So werden neben dem Abzweig über den Klostergraben noch einige Palisaden einbetoniert. Sie sollen dem Anfahrtsweg mit seinem frischen Bitumenband in der Grabenböschung Stabilität verleihen. Die Festgäste  werden hier  mit einem Bauzaun leben müssen, weil noch ein zusätzliches Geländer in Auftrag gegeben worden ist, das verhindern soll, dass jemand in die Tiefe rutscht.

Bauarbeiten an Saalebrücke: Abstand für die notwendige Dehnungsfugen

Derzeit sind Mitarbeiter der Stahl- und Industriebau GmbH Temme aus Bad Lauchstädt  vor Ort, korrigieren noch einmal  den Abstand für die notwendigen Dehnungsfugen.   Jürgen Kuspick, der Verantwortliche der Stadt für den Bau, sagt, dass sich die Brücke im Sommer immerhin um zehn bis 15 Zentimeter ausdehnen wird. Da muss auch die Größe der Dehnungsfugen zwischen den Zugängen zur Brücke und den  Widerlagern stimmen. Ein Mann mit Fotoapparat und eine Familie mit Kindern nähern sich. Neugierige, die sehen wollen, wie weit die Arbeiten fortgeschritten sind. Ein Mitarbeiter der Firma Bau- und Haustechnik  Bad Düben, dem Hauptauftragnehmer,  sieht es mit weinendem Auge. Zwar sind die Absperrungen wegen des Fahrzeugverkehrs  zur Seite geschoben, aber noch  ist das Gelände eine Baustelle.

Wer noch Zweifel am Fertigstellungstermin hatte, dem hält Jürgen Kuspick entgegen: „Bis auf ein paar Kleinigkeiten wird alles planmäßig am 30. November fertig. Einen Tag später mache ich Bauabnahme.“ Denn Zweifler hat es zuletzt einige gegeben. Ende Oktober, Anfang November nämlich, als es regnete und auf der Baustelle bei jedem Schritt der Schlamm unter den Arbeitsschuhen wegspritzte.

Vier Meter hohe Rampe auf der Lobitzscher Seite

Wenn die vier Meter hohe Rampe auf der Lobitzscher Seite als Zugang  zur Brücke  in dieser Zeit gebaut wurde, ist das nur für den Außenstehenden ein Wunder. Der städtische Mitarbeiter spricht hingegen von  Schotter, der hier für Standfestigkeit sorgt. Mit Schotter und einer geschlämmten Sanddecke wird der Weg  von der Klostergrabenbrücke zum Uferweg führen, den das Landesamt für Hochwasserschutz am Fluss nutzt.

Weitere städtische  Mitarbeiter treffen am Vormittag auf der Baustelle ein, denn  in den nächsten Tagen sollen  noch Schilder aufgestellt werden, die darauf hinweisen, dass es sich hier um Sackgasse und Gehweg handelt und der Winterdienst eingeschränkt sein wird. Außerdem wird auf beiden Seiten auf den Namen Fährbrücke und das Erbauungsjahr 2016 hingewiesen.

Rund 35.000 Euro sind für diese Maßnahme veranschlagt

Kuspick ist sich sicher, dass  alles, was man sich vorgenommen hat, nächste Woche fertig sein wird. Ausgenommen das Geländer am Klostergraben. Und auch der kleine Auenwald mit Teich, einigen Bäumen und vielen Büschen auf Lobitzscher Seite wird erst nach der Einweihung entstehen. Rund 35.000 Euro sind für diese Maßnahme veranschlagt.

Das Gras auf den planierten Flächen wird hingegen im Frühjahr gesät.
Der städtische Brückenverantwortliche spricht von einer Lebensdauer des Bauwerks bis zum Ende dieses Jahrhunderts. Kleinere Überprüfungen sind alle drei, große alle sechs Jahre notwendig. Selbst die hochwertige Farbe soll lange halten. Für Kuspick ist die Brücke eine echte und gute  Alternative zur Fähre, die bis 2013 verkehrte und  zuletzt  aus Kostengründen nur noch an den Wochenenden unterwegs war. (mz)