Führerschein: Führerschein: Premiere geht gründlich schief

ZEITZ/MZ. - Ich denke, alles wird gut", sagte einer von ihnen. Ähnlich optimistisch sahen es auch seine zwei Mitstreiter. Doch all das zählte am Ende nicht - alle fielen durch.

"Obwohl es dieselben Fragen sind wie auf dem Papier, haben einige Teilnehmer ,Bauchschmerzen'", sagte Uwe Engelmann, Leiter der Fachabteilung technische Prüfstelle bei der Dekra (Deutscher Kraftfahrzeug-Überwachungsverein) in Halle. Die Prüfung in Papierform gibt es jedoch nicht mehr.

Die Dekra sieht in dem neuen Herangehen eine Reihe von Vorteilen. So kann sich der Prüfling beispielsweise besser auf die Fragen konzentrieren. Auf dem Papier hatten die Teilnehmer mehrere Fragen im Blick und ließen sich dadurch leichter ablenken. Nun steht eine Frage auf dem PC, die erst zu beantworten ist, bevor es zur nächsten geht. Etwas zu vergessen, ist dadurch nicht mehr möglich. Hinzu kommt, dass am Ende der Prüfung sofort feststeht, wer bestanden hat und wer nicht. "Es kam bei der Papierform in der Vergangenheit zu einigen Auswertungsfehlern, aber die waren extrem gering." Nun könne das absolut nicht mehr passieren.

Am Ende der Prüfung kann der Fahrschüler sofort sehen, was er falsch gemacht hat. Das wiederum wird mit dem Fahrschullehrer ausgewertet. Wer von den 30 Fragen für Fahrschulneulinge mehr als zehn Fehlerpunkte hat, ist durchgefallen und kann die Prüfung nach 14 Tagen wiederholen. "Die Prüfung ist nicht schwerer geworden, was einige befürchten. Wer bisher nicht gelernt hat, der ist durchgefallen und das wird sich auch mit dem PC nicht ändern", erklärte der Leiter der Fachabteilung. Insgesamt fallen bei der theoretischen Prüfung etwa 40 Prozent durch. "Man muss klar sagen, dass es vielen am nötigen Lerneifer fehlt", ergänzte Fahrschulinhaber Hartmut Heber aus Teuchern. Ähnlich sah das auch Fahrlehrer Wilfried Damerau. Er ist Vorsitzender des 15 Mitglieder zählenden Fahrlehrerverbandes in Weißenfels. "Einige verheddern sich auch bei der Frage selbst. Sie haben diese nicht verstanden", so Damerau.

Die Prüfung kann künftig auch per Audiounterstützung stattfinden - derjenige lässt sich die Fragen vorlesen. Zudem können die Fragen in elf verschiedenen Sprachen vermittelt werden. Ab 2010 müssen alle Bundesländer die Theorieprüfung per PC durchführen. Eine kreisbezogene Begrenzung für die Prüfung gibt es nicht, so dass zum Beispiel auch Fahrschüler aus anderen Kreisen in Zeitz die Prüfung ablegen können. Möglich ist das aber auch in Naumburg, Merseburg, Halle und in Sangerhausen. Das entsprechende Prüflokal mit acht Computern befindet sich in Zeitz in den Räumen der Volkshochschule.

Der Gesetzgeber will erreichen, dass sich die Fahrschüler stärker mit der Theorie auseinander setzen. Der Computer würfelt per Zufall die Reihenfolge der Fragen zusammen.