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"Friedenseiche" in Zorbau "Friedenseiche" in Zorbau: Nässe lässt die Decke abstürzen

Von Heike Riedel 03.02.2016, 18:20
Schimmel zeugt von der Feuchtigkeit an Decken und Böden
Schimmel zeugt von der Feuchtigkeit an Decken und Böden Heike Riedel Lizenz

Zorbau - Einen großen Schreck erfasste die Präsidentin des Borauer Carnevalsclubs, Diana Zeigermann, als sie vor wenigen Tagen die jüngsten Tänzerinnen und Tänzer mit dem großen Saal der „Friedenseiche“ in Zorbau vertraut machen wollte. Erst fiel ihr nur der muffige Geruch auf, dann die Schimmelflecken an Decken und Wänden im Vorraum zum Saal und zu den Toiletten. Und schließlich waren einzelne Deckenelemente aus Gipskarton sogar heruntergefallen.

„Sind die Mühen des Jahres umsonst gewesen, können wir hier unser Programm überhaupt aufführen?“, solche Gedanken schossen Zeigermann durch den Kopf. Die „Friedenseiche“ in Zorbau ist dem Borauer Carnevalsclub schon lange Veranstaltungsort für seine alljährlichen Höhepunkte. Im November hatte er dort die Eröffnung der Faschingssaison 2015/2016 gefeiert. Damals war noch alles normal.

Doch jetzt zeigen sich Spuren des Leerstands an dem Haus. „Die Türen sind immer zu, es zirkuliert die Luft nicht mehr. Vom Keller her zieht Feuchtigkeit durch die Gemäuer“, erklärt Lützens Bauamtsleiter Steve Kähler, wie es dazu gekommen ist, dass sich Kondenswasser an der Decke niedergeschlagen hat. Der Gipskarton hat es aufgesogen und so sind einzelne Platten am Ende herabgefallen. Die eingebauten Lüftungsrohre haben ihre Funktion nicht erfüllt.

Schimmel bekämpft

Nach der Begutachtung des Schadens durch die Verwaltung wurden die durchnässten Platten sofort von Bauhofmitarbeitern abgenommen. Die als Dampfsperre darunter eingezogene Folie hat sich als dicht erwiesen, die Dämmung ist trocken. Nun wirbelt ein Gerät warme Luft durch den Vorraum, um Wände und Decken trocken zu bekommen. Am Wochenende wird es zwar noch nicht wieder schön aussehen, aber die Räume können genutzt werden. Angesichts dessen, dass der Schimmel bereits bekämpft wird und sich in dem kleinen Vorraum niemand aufhalten muss, sagt Könnecke: „Es besteht keine Gefahr.“ Der Borauer Karneval muss an den kommenden Wochenenden nicht ins Wasser fallen.

Wenn alles getrocknet und gegen Schimmelbildung behandelt ist, werden erneut Gipskartonplatten angebracht. Dann kommt neue Farbe drauf und der Schaden sollte mit relativ geringem Aufwand behoben sein, erwartet Kähler. „Wir brauchen dringend einen Pächter, damit hier wieder Leben einzieht“, nennt Könnecke sein Hauptproblem mit der „Friedenseiche“. Die beiden Gasträume sind in Ordnung, die Küche ist eingerichtet, die Wohnung im Obergeschoss wartet auf den neuen Mieter. Seitdem die Wirtin aus Altersgründen den Gaststättenbetrieb aufgegeben hat, wird das Gebäude nur noch selten genutzt. (mz)