Filinchen in China? Filinchen in China?: Weißenfelser Vermarkter schickt Testlieferung ins Reich der Mitte

Weißenfels - Das hierzulande bekannte Waffelbrot Filinchen geht in den nächsten Tagen auf die Reise nach China. „Wir schicken zum Test die ersten 3000 Tüten Filinchen Pixels in drei Sorten“, bestätigt Birgit Reischke, Leiterin Vertrieb & Marketing bei der Weißenfelser Handels-Gesellschaft mbH (WHG). Die Gesellschaft vertreibt neben dem Filinchen-Brot Zwieback aus Neukirch sowie Waffeln, die bei der Firma Spreewaffel in Berlin hergestellt werden.
Geschmäcker sind ganz offensichtlich auch im Riesenreich im Osten unterschiedlich
Die erste Test-Lieferung des Knabbergebäcks ist der vorläufige Höhepunkt längerer Bemühungen der WHG um den neuen Absatzmarkt im Osten. Bereits Ende vergangenen Jahres hatte man im Rahmen einer Wirtschaftsdelegation aus Sachsen-Anhalt die Chancen im Reich der Mitte ausgelotet. Ein wichtiger nächster Schritt sollte dann im April dieses Jahres folgen. An der Hochschule Anhalt in Bernburg wurden mit chinesischen Studenten hiesige Lebensmittel verkostet. „Wir wollten ein Gefühl bekommen, wie unsere Produkte ankommen“, sagte WHG-Geschäftsführer Michael Heinemann.
Und man erhielt durchaus aufschlussreiche Erkenntnisse. Ein Beispiel: Die Geschmäcker sind ganz offensichtlich auch im Riesenreich im Osten unterschiedlich. Im Norden, so Heinemann, mag man es herzhaft und würzig, im Süden eher süß. „Es gab auch konkrete Hinweise zu unserem Sortiment“, so der WHG-Chef. Das Knuspergebäck mit Kräutern jedenfalls sei bei den Chinesen nicht so recht angekommen.
Erste Lieferung geht nun in die zentralchinesische Provinz Henan
Während die gewürzten Filinchen-Stücke hierzulande in der 100-Gramm-Packung zu haben sind, wurden für den Test in China eigens 50-Gramm-Tüten produziert - in den Sorten Chili-Curry, Tomate/Paprika und Barbecue. Um den Export-Anforderungen noch besser gerecht werden zu können, absolviert gerade ein chinesischer Student ein vierteljährliches Praktikum in der WHG-Zentrale in Weißenfels. Er hilft zum Beispiel bei der Übersetzung von Zollbestimmungen.
Die erste Lieferung geht nun in die zentralchinesische Provinz Henan. Rund zwei Wochen lang wird das Knabbergebäck mit der Bahn in Richtung Osten unterwegs sein. Mit dem Test erhoffen sich die Vermarkter Antworten auf viele Fragen. Wie vertragen die Produkte den langen Transportweg? Wie geeignet ist die Verpackung? Was muss eventuell für eine noch wirkungsvollere Präsentation getan werden?
Geringe Mengen in die Niederlande, nach Dubai und Brasilien exportiert
„In China wächst eine Generation heran, die sehr interessiert an hochwertigen deutschen Produkten ist“, weiß Heinemann. Deshalb auch soll die erste Testlieferung nur ein Anfang sein. „Wenn die Produkte in China Absatz finden, dann wollen wir im nächsten Jahr richtig loslegen“, kündigt Heinemann an - mit größeren Mengen und einem breiteren Sortiment.
Bislang werden Dauerbackwaren in vergleichsweise geringen Mengen in die Niederlande, nach Dubai und Brasilien exportiert. Im Oktober wollen die Weißenfelser Händler an der Anuga, dem weltweit größten Branchentreff der Lebensmittel- und Getränkeindustrie in Köln, dabei sein. (mz)