Feuerwehr Kriechau Feuerwehr Kriechau: Frauen sind motiviert für traditionellen Löschangriff

Kriechau/MZ - Gefeiert wird am Wochende in Kriechau und nicht nur dabei werden die Kameraden der Feuerwehr tüchtig ins Schwitzen kommen. Denn im Rahmen des Wein- und Feuerwehrfestes steigt am Sonnabend ab 12 Uhr der traditionelle Löschangriff. Und in den gehen die Frauen ganz besonders motiviert. Immerhin haben sie im vorigen Monat in Görschen mit einer Zeit von 42 Sekunden nicht nur bei den Frauen gewonnen, sondern waren schneller als die Männer- und Jugendteams.
Astrit Heinrich steht neben Jutta Gerecke, Katja und Heike Gehrmann , Claudia Hempel und Katrin Degenkolbe im Team, das nur auf einer Position verändert aufläuft. Weil Heike Winnemund verhindert ist, steht Verena Kühn in der siebenköpfigen Truppe. Einmal habe man geübt, das müsse reichen, verrät Astrit Heinrich. Denn mehr Zeit habe man einfach nicht. Und einige Jahre älter sei man ja inzwischen, so dass Zeiten von 37 Sekunden nicht mehr zu schaffen seien. „Aber auch 42 Sekunden machen uns noch stolz“, sagt die 43-Jährige. Auf jeden Fall wolle man versuchen, den Erfolg von Görschen gerade wegen des eigenen 80. Feuerwehr-Jubiläums zu wiederholen, bekennt Astrit Heinrich, die vor dem Wettkampf immer ein wenig aufgeregt ist, wie sie verrät. „Auf jeden Fall wollen wir den Leuten zeigen, dass wir Frauen etwas können.“ Immerhin gehören neun von ihnen, darunter Anneliese Vöckler, zur 36-köpfigen Wehr, die über 21 Einsatzkräfte verfügt. Unter ihnen sind es auch die Frauen, die alarmiert werden.
Was den Feuerwehrwettkampf angeht, sieht ihn Wehrleiter Thomas Heinrich für die Männer unaufgeregt. Sie hätten auch nur einmal trainiert und der 46-Jährige bekennt: „Für uns zählt die Teilnahme.“ Beim Angerpokal in Storkau Ende Mai sei man unter vier Mannschaften mit 44 Sekunden Dritter hinter Storkau und Obschütz geworden. Diese Vertretungen würden den Kampfsport zwar nicht mehr ganz so intensiv betreiben wie noch vor wenigen Jahren, doch mit ihren Zeiten könnten die Kriechauer dennoch nicht konkurrieren.
Übrigens ist es seit 1996, seitdem es das Dorffest im Ort gibt, auch der 18. Feuerwehr-Wettstreit. Und in diesem Rahmen wurden seitdem alle Jubiläen gefeiert. Grund dafür gebe es jetzt nach der Flut, bei der die Kameraden viele Stunden im Einsatz waren und selbst das Gerätehaus in Mitleidenschaft gezogen worden war. Der untere Teil der Wände und der Fußboden müssten noch saniert werden und derzeit werde ein Damm erhöht. Da tue es mal gut, wenn es bis auf einen Blitzeinschlag 2013 keine weiteren Alarmierungen gegeben habe, wie Heinrich äußert. Im Vorjahr war das anders, da musste man sechsmal ausrücken, wurde den Einsatzkräften bei mehreren Bränden alles abverlangt. Da brannten in Schkortleben ein Öllager und eine Baracke. Der Bahndamm bei Burgwerben stand in Flammen und in Großkorbetha mussten überhitzte Pellets aus einem Keller transportiert werden. Allerdings sei man tagsüber nur bedingt einsatzfähig, weil viele Kameraden wegen ihrer Arbeit nicht zur Verfügung stehen.