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Eine „Banane“ fürs Museum Extravagante Schuhe bereichern Sammlung im Weißenfelser Schloss

Drei extravagante Paar Schuhe bereichern jetzt die Sammlung im Weißenfelser Schloss. Dabei haben die Kunstobjekte einen weiten Weg hinter sich.

Von Andreas Richter 28.07.2021, 12:04
„Banana“, „Chewing Gum“ und „Blossom“ (von links): Drei Paar Schuhe des israelischen Stardesigners Kobi Levi sind jetzt im Besitz des Weißenfelser Museums.
„Banana“, „Chewing Gum“ und „Blossom“ (von links): Drei Paar Schuhe des israelischen Stardesigners Kobi Levi sind jetzt im Besitz des Weißenfelser Museums. (Foto: Andreas Richter)

Weissenfels/MZ - Jetzt sind sie da, die extravaganten Schuhe des israelischen Designers Kobi Levi. Stolz kann Matthias Böttger, der Vorsitzende des Fördervereins des Weißenfelser Museums, das originelle Schuhwerk präsentieren, das er vor einigen Tagen selbst beim Zoll in Halle abgeholt hat: „Blossom“ (deutsch: „Blüte“) in Grün und Weiß, ein knallgelbes Paar mit dem Namen „Banana“ und ein Paar mit hohen rosafarbenen Absätzen mit dem Titel „Chewing Gum“ (deutsch: „Kaugummi“).

Immer wieder bemühen sich das Museum und der Förderverein, Lücken in der Weißenfelser Schuhsammlung zu schließen. Begehrt ist dabei vor allem internationale Schuhmode vom Ende der 1990er Jahre bis in die Gegenwart. Um den Ankauf von Fußbekleidung finanzieren zu können, wurde die Aktion „Schuhpaten“ ins Leben gerufen: Interessenten bezahlen ein Paar Schuhe und werden dafür in der neuen Ausstellung mit ihrem Namen neben den Schuhen verewigt. Und so entstand auch die Idee, ein Modell der auf Levis Internetseite angebotenen Schuhe des Modells „Blossom“ zu erwerben. Ein Glücksumstand: Ein Bad Dürrenberger, der im Fernsehen von der Aktion erfahren hatte, übernahm die mehr als 1.000 Euro für die „Blüte“ am Fuß.

Aktion „Schuhpaten“ soll weitergeführt werden

Doch damit sollte die Geschichte noch lange nicht zu Ende sein. „Zwischen Herrn Böttger und Herrn Levi ist mittlerweile fast so etwas wie eine Brieffreundschaft entstanden“, erzählt Isabell Aurin-Miltschus, die Sammlungsleiterin des Weißenfelser Museums. Ein Ergebnis des regen Mail-Verkehrs zwischen Deutschland und Israel: Der Designer außergewöhnlicher Fußbekleidung hat dem hiesigen Museum zu einem ermäßigten Preis zwei weitere Paare angeboten. „Banana“ kosteten noch 920 Euro, „Chewing Gum“ 1.430 Euro. Alle drei Paare sind mittlerweile in Weißenfels angekommen - samt einer handschriftlichen Widmung des Stardesigners für Förderverein und Museum.

Dank der finanziellen Unterstützung der Stadt Weißenfels und der Fielmann AG konnte der Förderverein die zusätzliche Anschaffung stemmen. Nun soll auch die Aktion „Schuhpaten“ weitergeführt werden. Bislang, so berichtet Matthias Böttger, wurden 78 künftige Ausstellungsobjekte mit einem Gesamtwert von 9.900 Euro beschafft. Für sieben davon werden aktuell noch Paten gesucht.

Die Aktion „Schuhpaten“ hatte der Förderverein anlässlich seines 30-jährigen Bestehens ins Leben gerufen. Das große Ziel: Hundert Paten für hundert Paar Schuhe. Die ersten 30 Paar sind, versehen mit den Namen der Spender, derzeit bereits in einer Vitrine im Foyer des Museums zu besichtigen. In der neuen Schuhausstellung, deren Eröffnung im südlichen Westflügel des Schlosses im Jahr 2025 geplant ist, sollen die Ankäufe der Schuhpaten dann ihren festen Platz erhalten.

Weitere Wunschobjekte und Informationen des Vereins: www.museumsvereinweissenfels.wordpress.com