Erlebnisbauernhof in Söhesten Erlebnisbauernhof in Söhesten: Moritz bewacht seltenen Nandu-Nachwuchs

Söhesten/MZ - Moritz sperrt den Schnabel bedrohlich auf und lässt keinen Zweifel: Bis hierher und nicht weiter. Schließlich hat der Nandu-Hahn eine wichtige Aufgabe. Er bewacht sechs Jungtiere, die vor gut vier Wochen geschlüpft sind. „Die beiden weißen Jungen sind eine Rarität“, erklärt Jörg Breiting und zeigt auf die grau-weiße Gesellschaft, die sich da, von Moritz beschützt, im Stall tummelt.
Während der Nachwuchs samt Bewacher im Stall ausharren muss, stehen die anderen Nandus im Freien. „Die Weibchen sind futterneidisch und würden den Kleinen alles wegfressen“, sagt Breiting, der im Örtchen Söhesten bei Hohenmölsen einen Erlebnisbauernhof betreibt. Überhaupt kümmert sich bei den Nandus das Männchen um den Nachwuchs, die Hennen werden kurz nach dem Schlüpfen von den Jungtieren getrennt. „Der Mann kümmert sich um alles“, sagt Breiting mit einem Augenzwinkern. Noch ein paar Wochen werden die Jungtiere, deren Geschlecht erst in ein, zwei Jahren zu erkennen sein wird, im Stall ausharren müssen.
Die Nandus und ihr Nachwuchs sind dabei nur ein kleiner Teil der tierischen Gesellschaft auf dem Hof in Söhesten. Esel, Enten, Schweine, Pferde, Ziegen, Katze und Hund - mehr als 30 Tiere gehören zu den Bewohnern auf dem Hof - ein Anziehungspunkt besonders für Kinder. „In diesen Tagen ist es ein bisschen ruhiger, doch bald beginnen die ersten Einschulungsfeiern. Da geht es wieder rund“, blickt Breiting voraus.
Hofveranstaltungen
Vor rund zehn Jahren sind die Breitings von Leipzig nach Söhesten gezogen. Aus einem normalen bäuerlichen Gehöft haben sie seitdem einen Erlebnishof gemacht, der sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Hofveranstaltungen bieten sie seit etwa vier Jahren an. Mittlerweile hat es sich herumgesprochen, dass man in Söhesten einen erlebnisreichen Tag im Einklang mit der Natur verbringen kann. „Manche melden sich schon ein Jahr vorher an“, berichtet Breiting, der „nebenbei“ in Leipzig als Selbstständiger arbeitet und sportliche Herausforderungen liebt.
Und wenn die Gruppen auf den Bauernhof kommen, dann können sie dieser Tage nicht nur die kleinen weißen Nandus bestaunen. Liebevolle Details gehören dazu. Eine selbst gebaute Getränkebar - eine „Nandubar“ natürlich. Oder ein „Hofsofa“ - eine aufgearbeitete alte Bank, auf der die Fußabdrücke jener Tiere abgebildet sind, die auf dem Hof leben. An der Bank können die Gäste zeigen, ob sie die Abdrücke den Tieren zuordnen können. Und der Abdruck eines Nandus ist natürlich auch dabei.