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Entsorgung im Burgenlandkreis Entsorgung im Burgenlandkreis: Irritationen um die Gelbe Tonne

Von Birger zentner 16.01.2015, 18:09
Die Gelben Tonnen quellen mittlerweile an vielen Stellen über, weil der Entsorgungsrhythmus gestreckt worden ist.
Die Gelben Tonnen quellen mittlerweile an vielen Stellen über, weil der Entsorgungsrhythmus gestreckt worden ist. Peter Lisker Lizenz

Weissenfels - Überquellende Gelbe Tonnen sind derzeit ein sicheres Zeichen, dass der neue Entleerungsrhythmus von vier Wochen hinten und vorne nicht stimmt. Viele Bürger fordern jetzt genau das, was die SPD-Kreistagsfraktion mit einer Online-Petition erreichen will: die Rückkehr zur Leerung der Tonnen aller zwei Wochen. Wie Fraktionsvorsitzender Rüdiger Erben in einer Presseerklärung schreibt, könne man die Petition innerhalb der kommenden sechs Wochen unterschreiben. „Ich hoffe auf eine lebhafte Beteiligung“, sagt Erben. Das Ergebnis soll in der nächsten Kreistagssitzung Anfang März an den Landrat überreicht werden. „Mit der Online-Petition wollen wir unter Beweis stellen, dass der geänderte Abfuhrrhythmus nicht nur ein Problem weniger uneinsichtiger Querulanten ist, sondern ein Problem für tausende Menschen im Burgenlandkreis darstellt“, heißt es in der Pressemitteilung.

Vergleich mit anderen Regionen

Allerdings hat Landrat Götz Ulrich (CDU) die Problematik bereits aufgegriffen. Er will sich am Montag mit Vertretern des kreiseigenen Abfallentsorgers zusammensetzen, um die Situation zu analysieren. „Wir wollen besprechen, wie das in anderen Regionen gehandhabt wird.“ Verschiedene Möglichkeiten sollen diskutiert werden. „Ich kann aber nichts versprechen, da das Landratsamt nicht zuständig ist“, sagt Ulrich. Denn die Neuregelung habe das Duale System zu verantworten. Die Abfallwirtschaft müsse lediglich die Entscheidung umsetzen.

Information über neuen Entsorgungsrhythmus kam zu spät

Rund um das Thema gibt es zudem verschiedene Irritationen. Viele Menschen zeigten sich überrascht davon, dass sie erst am Ende des Jahres mit dem Abfallkalender erfahren haben, dass sich der Entsorgungsrhythmus ändert. Allerdings verweist Gundram Mock, der Chef der Abfallwirtschaft, darauf, dass bereits mit der Septemberausgabe der Umweltinformation alle Haushalte von bevorstehenden Änderungen informiert worden seien. Verkündete wurde das in dem Zusammenhang, dass ab dem 1. Januar 2015 in die Gelben Tonnen nicht nur Verpackungen geworfen werden dürfen, sondern auch sogenannte „stoffgleiche Nichtverpackungen“ - also Kunststoffabfälle.

Es heißt auch, dass Haushalte ab vier Personen eine zweite Gelbe Tonne bekommen könnten. Andererseits haben Bürger bei der Abfallwirtschaft auch schon die Auskunft bekommen, dass das erst für Haushalte ab fünf Personen gelte. Offenbar will man seitens der Abfallwirtschaft zuerst die besonders großen Haushalte mit einer zweiten Tonnen bedienen und erst danach auch jene mit vier Personen. Wem eine Tonne nicht reicht, dem wird empfohlen, wieder die weitgehend abgeschafften Gelben Säcke zu füllen und zur Entsorgung neben die Tonnen zu stellen. (mz)

Die Onlinepetition der SPD ist unter diesem Link zu finden: www.openpetition.de/petition/online/abfuhrrhythmus-der-gelben-tonne-wieder-aendern