Enkel sind Inspiration für Bastler
LANGENDORF/MZ. - . Dort wartet Potter auf den Hogwarts-Express. "Nach ihm fragen die Kinder als erstes", plaudert Uwe Eichstädt aus Erfahrung.
Der Hohenmölsener sammelt seit Mitte der 90er Jahre die bunten Steinchen und baut daraus Züge. 26 von ihnen drehen auf der 25 Quadratmeter großen Fläche ihre Runden, einige liegen noch in Kisten. "Die haben nicht mehr drauf gepasst. Ich könnte eigentlich noch mehr Platz gebrauchen", sagt er. Alle Loks hat der Bastler mit Licht ausgestattet. Ob Intercity, Kohletransporte der Mitteldeutschen Braunkohlegesellschaft oder ein voll beladener kubanischer Zuckerrohrzug, sie alle stehen auf den Schienen zur Abfahrt bereit.
Anregungen für neue Modelle holt sich der 48-Jährige im Internet oder in Fernsehsendungen. Dort sieht er die unterschiedlichen Loks und Züge, bestellt sich die notwendigen Steine und bastelt drauf los. Einzig Fotos dienen ihm als Vorlage, die passenden Beschriftungen lässt er anfertigen. "Die Einzelteile kommen aus aller Welt, die kaufe ich im Internet", sagt Eichstädt. Fertige Sets verwendet er nur selten. Warum er gerade diesem Hobby verfallen ist und nicht dem klassischen Modellbau, darauf hat Uwe Eichstädt schnell eine Antwort: "Lego ist einfach schön bunt und ich kann es beliebig verändern."
Inzwischen ist es die sechste Ausstellung, auf der er seine Bastelleidenschaft zeigt. Angefangen hat er auf einer neun Quadratmeter großen Fläche. Gelagert werden die Teile in der Neubauwohnung. "Das, was ich öfter brauche, steht auf dem Schrank oder ist im Bettkasten", sagt er. Neu in der kleinen Legostadt sind zum Beispiel ein Autoscooter, ein Friedhof und der Zirkus mit Affen, Elefanten und Eisbären. Das blau-weiße Zelt ist in Handarbeit entstanden und erst letzte Woche fertig geworden, pünktlich zum Aufbau. Der Zirkus trägt den Namen Finjo und setzt sich aus den Vornamen der Enkelkinder Finn und Josi zusammen. Die beiden spielen noch einmal eine Rolle in der Lego-Schau. Nach einer Fotografie will Eichstädt ein Mosaik seiner Enkel basteln. Josi habe ihm auch mehrere Tage beim Aufbau assistiert und der kleine Finn sei auch schon mit dem Lego-Fieber angesteckt. "Ich hoffe, dass einer der beiden mein Hobby mal übernimmt", sagt er.
Und noch ein Gebäude ist neu. "Das Gefängnis habe ich während der Ausstellung vor zwei Jahren gebaut", verrät Eichstädt und zeigt auf die Mitte der großen Platte. Dort steht das Zuchthaus, an deren Wänden gerade Insassen hochklettern und ausbrechen wollen. Sein größter Wunsch wäre die Hohenmölsener Kindertagesstätte begrüßen zu können. Um ihnen die Fahrtkosten zu erstatten, sucht Eichstädt gerade Sponsoren.
Die Ausstellung ist vom 22. November bis 14. Dezember in der Grundschule Langendorf, Schulweg 9a zu sehen. Geöffnet ist täglich von 10 bis 17 Uhr.