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Energie Energie: Das eigene Kraftwerk im Keller

Von andreas richter 11.03.2013, 16:42
René Reinsperger testet das Heizkraftwerk für den Keller in den eigenen vier Wänden.
René Reinsperger testet das Heizkraftwerk für den Keller in den eigenen vier Wänden. alexander Bley Lizenz

Starsiedel/MZ - Mikroblockheizkraftwerk (BHKW) heißt das Kraftpaket, das der Inhaber einer Firma für Rohrleitungsbau in einem langfristig angelegten Feldversuch testet und in diesem Jahr zur Serienreife bringen will.

Beitrag zur Energiewende

„Die Energiewende muss sein. Doch die Frage ist, wie sie für jeden bezahlbar werden kann“, sagt Reinsperger. Viele wüssten bisher nicht, dass man mittlerweile seinen Strom auch selbst kostengünstig und umweltfreundlich erzeugen kann. Mit einem Mini-Kraftwerk im eigenen Haus eben. Im Prinzip sei jeder Keller- oder Hauswirtschaftsraum dafür geeignet, denn die Anlage sei nicht viel größer als ein Kühlschrank. „Das Ganze ist eine Strom erzeugende Heizung auf der Basis von Gas“, erklärt Reinsperger die international patentierte Entwicklung. Für den nicht selbst verbrauchten Strom, der ins öffentliche Netz eingespeist wird, erhalte man eine Vergütung.

Unterm Strich reduzieren sich die jährlichen Kosten für Wärme und Strom nach Reinspergers Rechnung mit dem Mini-Kraftwerk um etwa 30 Prozent gegenüber der zentralen Versorgung. Mit 10 000 bis 12 000 Euro beziffert er die Kosten für die Installation des kompletten Systems. Für den Starsiedeler ist eine solche Anlage, die die Firma B+R Anlagenbau GbR seit etwa fünf Jahren entwickelt und erprobt, nicht nur eine echte Alternative zu großen Solar- und Windparks, sondern auch zur Braunkohle. Die Pläne für einen neuen Tagebau im Raum Lützen und ein Kraftwerk in Profen hält der Starsiedeler jedenfalls für ein völlig falsches energiepolitisches Signal.

Anlagen im Feldversuch

Derzeit läuft der Feldversuch mit drei Aggregaten an drei verschiedenen Standorten, neben Starsiedel im Lützener Ortsteil Rahna sowie in Lochau im Saalekreis. In diesem Jahr will die Firma als alleiniger Anbieter in der Region den Feldtest der Mini-Kraftwerke mit weiteren zwanzig Anlagen fortsetzen. Geeignet seien sie vor allem für ältere Ein- oder Zweifamilienhäuser, aber auch Schulen, Kindergärten oder Gaststätten, so die Entwickler. Und sie wollen in Sachen Mini-Kraftwerk weiter in die Offensive gehen. In diesem Frühjahr wollen sie im Rahmen eines Energie-Stammtisches über Ergebnisse des Feldversuchs informieren.

Mehr Informationen unter: www.anlagenbau-boehm-reinsperger.de