Duo in Heinz Erhardts Fußstapfen
WEISSENFELS/MZ. - "Das ist ja schon mal mehr Applaus als Gage", kommentierte Hanno Loyda trocken die Begeisterung seines Publikums. Gemeinsam mit seinem Sohn brachte er eine gekonnte Hommage an den deutschen Künstler. "Die meisten von Ihnen kennen mich nicht. Aber wie sagt man: ,Besser als Fremder kommen und bekannt gehen, als bekannt zu kommen und fremd zu gehen'", so führte er sich ein.
Zwei Worte habe Heinz Erhardt zu seinem Erkennungszeichen gemacht, berichtete er weiter. Und zwar seien dies "Noch'n Gedicht", so Hanno Loyda. Diesem Ausspruch machte der Künstler alle Ehre. Er brachte auf seine unverkennbare Eigenart Gereimtheiten und Ungereimtheiten zu Gehör. "Manche Frau würde vor Glück zerspringen, wenn der Klapperstorch würde ihr zum Kinde auch den Vater bringen", gab Loyda Erhardt zum Besten. Er wusste aber auch um die Hintergründe einiger Reime. "Es weht ein Wind aus Leningrad, der pustet kalt. Wer nun keinen Mantel hat, der hustet bald", sprach er und stellte die Frage in den Raum, warum die Ortswahl ausgerechnet auf Leningrad gefallen sei. Die Antwort: Erhardt war am 20. Februar 1909 in Riega geboren worden. Dort pfiff oft der berüchtigte kalte Nord-Ostwind von Leningrad her. "Erhardt war also Baltendeutscher. Heute würde man sagen ,bald'ndeutscher'", so der Künstler.
Was Heinz Erhardt ausgezeichnet habe sei die Tatsache gewesen, dass er in seinen Gereimtheiten kein Blatt vor den Munde genommen habe. "Er hat sich vor nichts gescheut", brachte es Loyda auf den Punkt.
"Sie glauben mir nicht, dass dies ein Apfelbäumchen ist", wandte er sich daraufhin auch schon wieder seinem Publikum mit einer anderen Frage zu. Er wisse es aber, so Loyda mit Blick auf das kleine Kunstbäumchen. Schließlich sei dieser Apfel von der Sorte "Scheffschädel". "Ach nein", verbesserte er sich, dass sei doch ein "Boskop". So wechselte sich eine Pointe mit der anderen ab, reihte sich ein Witz an den anderen. Während ihres Auftrittes bewies das Duo Loyda senior und junior auch musikalisch Professionalität und Einfallsreichtum. Schnipsend deutete Loyda den Takt an. "Die Jugend würde sagen ,Everybody schnipsing'", so der Künstler. Das swinge so schön, schwärmte er. "Deshalb bin ich so froh, dass wir heute in einem Wintergarten sind und in keinem Klub", so Loyda schmunzelnd.
Begeistert verfolgten die Zuschauer das Programm. Sie konnten zufrieden nach Hause gehen, hatten sie doch das Erbe eines der bedeutenden deutschen Komiker noch einmal auf ganz eigene Weise von neuen Künstlern verarbeitet erlebt.