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DRK-Kreisverband DRK-Kreisverband: Es geht weiter für die Kraftfahrer im Behindertenfahrdienst

Von HEIKE RIEDEL 10.12.2014, 20:21
Erlösung für die Kraftfahrer des DRK-Behindertenfahrdienstes: Sie werden auch im neuen Jahr ihre Arbeit fortsetzen können.
Erlösung für die Kraftfahrer des DRK-Behindertenfahrdienstes: Sie werden auch im neuen Jahr ihre Arbeit fortsetzen können. PETER LISKER Lizenz

Weißenfels - Sie können sich freuen, die Mitarbeiter des Fahrdienstes des Deutschen Roten Kreuz’ Weißenfels. Denn ihre im Sommer ausgesprochenen Kündigungen wurden jetzt zurückgenommen.

„Wir haben mit der Integra Verträge abschließen können, die es uns ermöglichen, nun auch im kommenden Jahr kostendeckend die Leistungen zu erbringen“, so informierte Eveline Simon, Geschäftsführerin des DRK-Kreisverbandes, über die Hintergründe. Bei Anhebung der Löhne auf mindestens 8,50 Euro pro Stunde ab 1. Januar hätte das DRK mit den alten Verträgen zur Beförderung der Beschäftigten der Behindertenwerkstätten Verluste eingefahren. Deswegen waren vorsorglich zunächst 35 Mitarbeiter gekündigt worden.

Noch herrscht Skepsis

„Es geht weiter“, sagt Rüdiger Böttcher, was er dem Aushang entnommen hat, der in der DRK-Fahrdienstzentrale hängt. Noch liegt Skepsis in seiner Stimme, denn er wisse noch nicht, was dies konkret für ihn bedeute. Der Fahrdienst könnte neu strukturiert werden und ob dann alle blieben und noch ihre Fahrten hätten? Vorbehaltlos freut sich Claudia Becher aber jetzt schon, dass sie zukünftig mehr Geld nach Hause bringen wird und die Arbeit, die ihr Spaß macht, fortführen kann.

Sie wisse, wie sich Arbeitslosigkeit anfühle, deswegen sei sie auch für einen Stundenlohn von fünf Euro schon gefahren. Sie sei zudem stets optimistisch gewesen, dass sie ihre Arbeit beim DRK behalten könne, denn wenn überall der Mindestlohn bezahlt werden müsse, dann müsse auch für den Fahrdienst mehr Geld fließen, war für sie klar. „Die Arbeit muss doch weiter getan werden werden“, sagt sie und erntet dafür die Zustimmung von Kollegen.

Veränderungen stehen an

„Wir wollen so viel wie möglich beim Alten belassen“, beschreibt Eveline Simon das Ziel ihrer Verwaltung bei der Fahrdienstplanung für 2015. Es ändere sich jetzt für etliche der Fahrerinnen und Fahrer doch mehr, als dass sie 8,50 Euro Stundenlohn bezahlt bekommen. So kommen viele über die finanzielle Grenze für geringfügige Beschäftigung und werden zukünftig mehr Abgaben haben. In ein sozialversicherungspflichtiges Beschäftigungsverhältnis einzutreten ist für jene, mit denen die MZ gesprochen hat, aber kein Problem. Sie möchten gern ihre Fahrten im gewohnten Umfang fortsetzen, eher mehr als weniger fahren.

Mitarbeiter sind erleichtert

Im Fall von Burkhard Schicha zum Beispiel dürfte davon das Jobcenter profitieren. Denn von dort muss seine Familie gegenwärtig noch Unterstützung erhalten, weil auch seine Frau nur geringfügig beschäftigt ist und sie gemeinsam nicht das Geld nach Hause bringen können, was ein dreiköpfiger Haushalt mindestens braucht. Die Sozialauswahl hat ihn, der bereits seit 1999 im Fahrdienst des DRK beschäftigt ist, vor der Kündigung bewahrt. Doch er hat mitgebangt und ist jetzt ebenso erleichtert wie die anderen, dass es weitergeht. „Sie haben ohne Abstriche weiter ihre Arbeit getan“, Eveline Simon ist voll des Lobes, jetzt noch auf 30 Fahrdienstmitarbeiter zurückgreifen zu können, obwohl ihnen die Kündigung drohte. (mz)