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Drillinge aus Tagewerben Drillinge aus Tagewerben: Trio wird zu Shopping-Queens

Von Holger Zimmer 30.05.2016, 06:24
Auch im Garten ihres Elternhauses helfen die Tagewerbener Drillinge Jessica, Corinna und Rebecca Veith (von links) ab und an.
Auch im Garten ihres Elternhauses helfen die Tagewerbener Drillinge Jessica, Corinna und Rebecca Veith (von links) ab und an. Peter Lisker

Tagewerben - Die Tagewerbener Drillinge, die von der MZ seit ihrer Geburt 1998 begleitet werden, kommen nicht aus dem Feiern heraus. Gerade erst sind Corinna, Jessica und Rebecca Veith 18 Jahre alt geworden. Am vergangenen Freitag kamen Verwandte und Bekannte und diesen Freitag steigt für die Freunde eine Gartenparty. Die Geburtstagskinder sind sich einig: Ihr bisher schönstes Geschenk ist ein Gutschein für jede. Damit wollen sie mal Shopping Queen spielen und sich wie in der gleichnamigen Fernsehsendung von Kopf bis Fuß komplett einkleiden.

Wie sie sich nun als 18-Jährige fühlen? „Nicht anders als vorher, aber ich kann jetzt allein Auto fahren“, sagt Corinna. Jessica fügt an, dass sie keinen Muttizettel mehr brauche, wenn sie nach 24 Uhr in der Disco bleiben wolle. Und Rebecca meint: „Ich kann und muss mehr organisieren.“ Wenn alles klappt, möchte sie als erste das Elternhaus verlassen und mit ihrem Freund zusammenziehen.

Die Liebe

Apropos Liebe. Während Jessica zuletzt bei ihrer Mutti und Freundinnen Trost nach einer Trennung suchen musste, hat es bei Corinna schon vor drei Jahren in der Nähe von Barcelona gefunkt, ist aus der Bekanntschaft inzwischen mehr geworden. Nach Spanien war das Trio nach seinem 15. Geburtstag geflogen.

Ansonsten hat sich seitdem einiges getan. Jessica und Rebecca haben sich entschlossen, nicht das Abitur zu machen, weil sie den ständigen Leistungsdruck nicht mehr ausgehalten haben. „Den hatten wir früher nicht“, sagt ihre Mutter Ines Veith, „und dennoch haben wir das Abi geschafft.“ Ihre beiden Mädchen gewinnen dem Ganzen inzwischen aber durchaus Positives ab. Sie haben ihre vorgezeichnete Bahn verlassen und neue Wege beschritten.

Für Jessica geht es jetzt 6 Uhr morgens nach Halle, wo sie das erste von drei Jahren einer Ausbildung zur Ergotherapeutin fast hinter sich hat. Sie sagt, dass sie gern anderen Menschen helfe und auch das Basteln und damit die praktische Arbeit mit ihnen komme ihr entgegen. Rebecca hat mit der 11. Klasse die Fachschulreife erreicht und möchte Logopädin werden. Den Lehrvertrag hat sie fast in der Tasche und dennoch einen Plan B in der Hinterhand. Die Zeit auf dem Gymnasium betrachten beide nicht als vertan. Man habe seine Erfahrungen gesammelt und wisse nun auch, welche Freunde zu ihnen stehen.

Die Prüfungen

Stolz sind sie nun aber auf ihre Schwester Corinna. Die Ergebnisse der schriftlichen Prüfungen erfährt sie zwar erst am Montag. „Ich weiß also noch nicht, was rauskommt, doch ich habe ein gutes Gefühl.“ Warum auch nicht, steht sie doch auf einem Durchschnitt von 1,2 oder am Ende vielleicht sogar noch etwas besser. Bei der mündlichen Prüfung muss sie im Fach Wirtschaft ran, dann gibt es den Abiball und Anfang Juli will sie sich für ein Psychologiestudium bewerben, auch weil dabei ihre Lieblingsfächer Biologie und Mathematik gefragt sind.

So unterschiedlich sich das Trio entwickelt hat, Volleyball beim TSV Reichardtswerben spielen sie gemeinsam und ab und zu wird mit dem Rad auch der nahe Großkaynaer See an der Kreisgrenze umrundet. Musik mögen sie ebenfalls. Jessica spielt sogar Klavier, Rebecca singt im Kirchenchor mit und beide tanzen außerdem.

Die Schwestern haben übrigens von ihren Eltern einen Spruch mit auf den Weg bekommen, der sie immer an ihren 18. Geburtstag erinnern wird: „Verlass dich auf dein Herz, es hat schon geschlagen, bevor du denken konntest.“ (mz)