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Dorffest im Burgenlandkreis Dorffest im Burgenlandkreis: Dreijähriger Junge von Traktor überrollt

Von Albrecht Günther 21.06.2015, 09:07
Ein Kind wurde von einem Traktor überrollt.
Ein Kind wurde von einem Traktor überrollt. dpa/Symbolbild Lizenz

Burgheßler - Es hatte am Sonnabend ein fröhliches Dorffest werden sollen, das an die alten Traditionen der landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) erinnert. Am Sonntag jedoch herrschte in Burgheßler, das zur Gemeinde An der Poststraße gehört, vor allem Betroffenheit.

Am Sonnabendabend war gegen 18.15 Uhr ein dreijähriger Junge von einem Traktor überrollt worden. Er hatte mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus gebracht werden müssen. „Der Junge saß mit einem vier Jahre älterem Mädchen auf dem hinteren Radkasten eines Kleintraktors.

Als der Traktor einen kleinen Hang hinabfuhr, fiel der Junge herunter und wurde überrollt“, sagte der Sprecher der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd, Ralf Karlstedt, auf Nachfrage unserer Zeitung. „Gegen den 37-jährigen Traktorfahrer wurden inzwischen seitens der Polizei Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung eingeleitet.“

Fahrzeug war nicht zugelassen

Nach dem Festumzug mit zahlreichen historischen Traktoren und Landmaschinen, der um 17 Uhr begonnen und durch das Dorf geführt hatte, war der Mann mit einem selbst gebauten Traktor, der für den Straßenverkehr nicht zugelassen und nicht pflichtversichert war, mit den Kindern über den Festplatz gefahren.

Außer dem Jungen, der aus der Gemeinde, nicht aber aus Burgheßler stammt, hatte noch ein siebenjähriges Mädchen auf dem zweiten Radkasten gesessen. Beide Kinder waren nicht gesichert. Der Traktor rollte dem Jungen über die Oberschenkel und den Beckenbereich.

Das Mädchen, das in Burgheßler wohnt, blieb unverletzt. Die Fahrt des 37-Jährigen, der in der Gemeinde wohnt, fand nicht mehr im Rahmen des Umzuges statt, sondern war privat erfolgt. Wie der Polizeisprecher am Sonntag sagte, hätten sich die Verletzungen jedoch inzwischen als nicht so schwer erwiesen wie zunächst angenommen.

„Der Junge hat Prellungen und Hautabschürfungen erlitten, es geht ihm den Umständen entsprechend gut“, so Karlstedt.

An-der-Poststraße-Bürgermeisterin Ingrid Hesse, die das Fest in Burgheßler wegen einer privaten Geburtstagsfeier nicht besucht hatte, zeigte sich am Sonntag im Gespräch mit unserer Zeitung betroffen. Sie hoffe, dass der Junge alle notwendige Hilfe erhalte und es ihm rasch besser gehe, sagte sie.

Vorsitzender bedauert Vorfall

Auch Dominik Lorbeer, seit sechs Jahren Vorsitzender des Heimatvereins Burgheßler, äußerte am Sonntag gegenüber unserer Zeitung sein Mitgefühl. Zudem verwies er darauf, dass unmittelbar nach Bekanntwerden des Unfalls alle notwendigen Schritte eingeleitet worden seien.

„Wir haben sofort den Notarzt verständigt, der auch sehr schnell vor Ort war“, so Lorbeer. Außerdem habe ein Vereinsmitglied die Mutter des Jungen, die nicht in die Klinik mitfliegen konnte, mit dem Auto nach Hause gebracht.

„Wir bedauern den Vorfall sehr, auch wenn er mit dem Festgeschehen nicht unmittelbar in Verbindung stand. Wir haben uns nach dem Befinden des Jungen erkundigt, es geht ihm bereits besser“, so Lorbeer am Sonntag weiter.
Aus diesem Grund habe sich der Heimatverein auch entschlossen, das Fest nicht abzubrechen und das für Sonntag vorgesehene Programm mit Frühschoppen und Kinderfest fortzuführen. (ntb)