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Die zweite Halbzeit im Museum  Die zweite Halbzeit im Museum : Auf den Spuren des Sports in Weißenfels

Von Andreas Richter 07.12.2019, 07:00
Projektleiterin Andrea Wieloch zeigt die Vitrine mit Exponaten der Weißenfelser Sportgeschichte.
Projektleiterin Andrea Wieloch zeigt die Vitrine mit Exponaten der Weißenfelser Sportgeschichte. Andreas Richter

Weißenfels - Mit einer Schau der besonderen Art lässt das Weißenfelser Museum auf Schloss Neu-Augustusburg aufhorchen: Am Sonntag um 11 Uhr wird in der Schlosskirche die Ausstellung „Sportsfreunde“ eröffnet.

Außergewöhnlich ist vor allem die Entstehungsgeschichte. Zwei Jahre lang haben sich die Macher vorbereitet. Die Kulturstiftung des Bundes hat das Vorhaben mit 150.000 Euro gefördert, die Stadt steuerte 15.000 Euro bei. Nachdem zunächst im Fundus des Museums gestöbert, Material geordnet und gesichtet wurde, sind sie in diesem Jahr ausgeschwärmt, um Vergangenheit und Gegenwart des Sports in Weißenfels einzufangen.

„Wir wollten nicht einfach Objekte ausstellen“

„Wir wollten nicht einfach Objekte ausstellen. Wir wollten die Menschen, die Geschichten dahinter finden“, sagt Museumsleiter Aiko Wulff zum Herangehen an eine Ausstellung in einer an sportlichen Traditionen reichen Stadt. „Runter vom Schlossberg, rein in die Stadt“, so das Motto der Organisatoren um Projektleiterin Andrea Wieloch. Um bei Hobbysportlern, ehemaligen Sportgrößen, bei Verbänden und Vereinen möglichst viele Geschichten einzusammeln, waren sie sogar mit einem Sportmobil, einem alten DDR-Fahrrad, unterwegs.

Bei alldem kam manch Überraschendes zu Tage. Wer zum Beispiel weiß schon, dass 1964 in Weißenfels DDR-Meisterschaften im Wasserski stattgefunden haben? Alles in allem, so Wieloch, wurden in Vorbereitung der Ausstellung mehr als hundert Gespräche geführt und rund 350 Objekte zusammengetragen, von denen knapp 130 in der Ausstellung zu sehen sein werden. Im September hatte ein Hörspaziergang Premiere, in dem Sportfreunde mit ihren Geschichten zu Wort kommen.

Ausstellung im Museum auf dem Schloss

Nach der langen Vorbereitung geht das Projekt nun in seine zweite Halbzeit, wie Museumsleiter Wulff sagt. Bis 28. Juni nächsten Jahres wird die Ausstellung im Museum auf dem Schloss zu erleben sein. Eine Ausstellung, die Lust macht, die Sportstadt Weißenfels und ihre Menschen näher kennenzulernen. Im ersten Raum, dem sogenannten Trainingslager, können sich die Besucher zunächst für den größten Raum warm machen.

Können auf einem Fahrrad Ausschnitte aus dem alten „Weißenfelser Filmreporter“ zum Laufen bringen oder sich am Korb ein bisschen wie die Basketballer des MBC fühlen. Mittelpunkt des zweiten Ausstellungsraumes ist eine große Vitrine mit Exponaten aus der Weißenfelser Sporthistorie, garniert mit interessanten Geschichten. Ein Beispiel ist jener DDR-Meistergürtel, den Ottomar Sachse 1976 erkämpft hat. Die Karriere des Boxers hatte einst in Weißenfels begonnen.

Buntes Programm im Museum

Die Ausstellung „Sportsfreunde“ im Weißenfelser Museum wird bis zum nächsten Juni von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet. Erste Höhepunkte warten auf die Sportinteressierten schon im Januar. So berichtet der Unihockeyclub (UHC) Sparkasse am Freitag, 17. Januar, 16 Uhr über „Alpines Skifahren für alle“. Am 31. Januar wird um 19 Uhr im Museum eine Gesprächsrunde mit Andreas Hajek, Weltmeister und Olympiasieger im Rudern, stattfinden. Eine Goldmedaille des gebürtigen Weißenfelsers ist in der Sonderausstellung zu sehen.

Spannung verspricht auch eine Gesprächsrunde, die am 8. Mai geplant ist. Über das Thema „Sport in der DDR“ werden sich dann unter anderem Boxweltmeister Ottomar Sachse und Gerlinde Rohr vom ehemaligen Sportmuseum in Leipzig unterhalten. Die Veranstaltungen finden in einem extra hergerichteten dritten Ausstellungsraum statt. Originell ein Vorhaben im Sommer nächsten Jahres: Dann soll es im Juni ein Fahrradkino im Schlosshof geben.

Mit speziellen Angeboten für verschiedene Altersgruppen sollen Besucher in die Ausstellung gelockt werden. So laden Sonderführungen jeweils für Kindergärten, Grundschulen sowie andere Schulformen auf eine Entdeckungsreise ein.

Nähere Informationen rund um die Ausstellung gibt es  im Netz unter: www.sportsfreunde-weissenfels.de (mz)