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Reaktion auf Kritik am Zustand des Teucherner Bahnhofs Deutsche Bahn weist die Verantwortung an die Stadt zurück

Nachdem der Zustand des Teucherner Bahnhofs in den sozialen Netzwerken kritisiert wurde, weist die Deutsche Bahn die Verantwortung der Stadt Teuchern zu.

Von Meike Ruppe-Schmidt 08.08.2024, 12:00
Zankapfel: Weil diese zugewachsene Laderampe in der Bahnstraße perspektivisch wieder ihren Betrieb aufnehmen soll, will die Deutsche Bahn das Teilstück e in ihrem Besitz belassen.
Zankapfel: Weil diese zugewachsene Laderampe in der Bahnstraße perspektivisch wieder ihren Betrieb aufnehmen soll, will die Deutsche Bahn das Teilstück e in ihrem Besitz belassen. Foto: Meike Ruppe-Schmidt

Teuchern - Nach der Kritik am Zustand des Teucherner Bahnhofs (MZ berichtete) weist die Deutsche Bahn die Verantwortung dafür nun an die Stadt Teuchern zurück. Konkret geht es um die Zufahrt über die Bahnstraße, deren Kopfsteinpflasterbelag von Schlaglöchern durchzogen ist. Die Stadt möchte die Straße mit Fördermitteln sanieren, um das Gelände rund um den Bahnhof für Bahnnutzende und Unternehmen attraktiver zu gestalten sowie das Sicherheitsgefühl zu erhöhen. Die Fördermittel können aber nur beantragt werden, wenn die Straße von der Deutschen Bahn an die Stadt übertragen wird.

„Die Deutsche Bahn hat ihr Zustimmungsschreiben im Oktober vergangenen Jahres an die Stadt Teuchern gesandt“, teilt Jörg Bönisch, Sprecher der deutschen Bahn für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen der MZ mit. „Allerdings muss die Ladestraße bei der Bahn verbleiben, da diese auch für künftige Ladezwecke erforderlich ist.“ Für die Übertragung des restlichen Teils der Straße müsse die Stadt einen Antrag beim Bundesamt für zentrale Dienste stellen.

Stadt hat Lösungsvorschlag unterbreitet

Genau dies sei jedoch das Problem, so Bürgermeister Marcel Schneider (parteilos). „Bleibt die Teilstrecke im Besitz der Deutschen Bahn, würde die Bahnstraße nur bis zur Höhe des Bahnhofsgebäudes in den Besitz der Stadt Teuchern übergehen. Für eine solche Teilstreckensanierung gäbe es aber keine Fördermittel, weil wir damit nicht mehr den Richtlinien entsprechen würden.“

Die Stadt Teuchern habe der Deutschen Bahn die Notwendigkeit der Zuordnung in Gänze erklärt und mehrfach um Gesprächstermine mit dem zuständigen Fachbereich gebeten, so Schneider. Außerdem habe man der Deutschen Bahn bereits einen Lösungsvorschlag unterbreitet: Bei Ladetätigkeiten werde die Stadt dafür Sorge tragen, dass die Bahnstraße gesperrt und der Verkehr umgeleitet wird. „Auf diesen Vorschlag haben wir von Seiten der Bahn keinerlei Reaktionen mehr erhalten, das Unternehmen hat die Kommunikation mit uns eingestellt“, so der Bürgermeister. Emails und Anrufe unbeantwortet, Bitten um Kontaktaufnahme ignoriert worden.

Wunsch nach Vorort-Termin

„Ich hätte mir gewünscht, dass man sich mit den verantwortlichen Entscheidungsträgern des Unternehmens die Situation vor Ort anschaut“, so Schneider. „Außerdem wäre ich jederzeit bereit, an den für die Region zuständigen Sitz der Deutschen Bahn nach Leipzig zu fahren, um dort ins Gespräch zu kommen.“

Eine MZ-Nachfrage, warum die Kommunikation seitens der Deutschen Bahn eingestellt wurde, konnte Pressesprecher Böhnisch nicht beantworten. Er verweist auf die Fachabteilung Immobilien und rät der Stadt, sich an die Verantwortlichen Mitarbeiter dieser Abteilung zu wenden. „Diese Angelegenheit lässt sich nur mit einem Vororttermin klären“, so Böhnisch. Ein Termin, auf den man seitens der Stadt Teuchern allerdings seit fast einem Jahr wartet.