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Chefs für drei Wochen Chefs für drei Wochen: Azubis übernehmen kardiologische Station in Asklepios-Klinik

Von Andreas Richter 10.02.2020, 09:30
Auszubildende des dritten Lehrjahres haben für drei Wochen die Leitung der kardiologischen Station in Weißenfels übernommen.
Auszubildende des dritten Lehrjahres haben für drei Wochen die Leitung der kardiologischen Station in Weißenfels übernommen. Asklepios-Klinik

Weissenfels - Am Samstag musste Anna-Lena Heinrich früh aufstehen. Da musste die 20-Jährige morgens um sechs Uhr ihre erste Acht-Stunden-Schicht als Chefin in der kardiologischen Station der Weißenfelser Asklepios-Klinik übernehmen.

Azubis haben die Leitung der Station übernommen

„Das wird spannend“, sagte die junge Frau am Tag zuvor. Für drei Wochen haben die Azubis des dritten Ausbildungsjahres in der Gesundheits- und Krankenpflege die Leitung der Station 7, die sich um herzkranke Patienten kümmert, übernommen. Dienstpläne erstellen, die alltägliche Pflege für die Patienten organisieren, Material bestellen - für all das sollen die künftigen Fachkräfte in dieser Zeit weitgehend selbstständig verantwortlich sein.

„Die Sicherheit der Patienten ist dabei natürlich jederzeit gewährleistet. Erfahrene Pflegerinnen und Pfleger stehen den jungen Leuten zur Seite“, versichert Sabine Kellermann, die Leiterin des Asklepios-Bildungszentrums für Gesundheitsberufe in Weißenfels.

Elf Azubis: Drei Männer und acht junge Frauen

Die Kardiologie haben die künftigen Gesundheits- und Krankenpfleger selbst für ihr Praktikum ausgewählt. „Das ist ein sehr spannendes medizinisches Feld und das Team dort ist sehr sympathisch“, findet Nicolas Härtge.

Der 23-Jährige ist einer von elf Azubis, drei Männer und acht junge Frauen, die die Station in den nächsten drei Wochen leiten. Zwanzig junge Leute hatten im September 2017 die dreijährige Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger begonnen. Elf haben bis auf die Zielgerade durchgehalten.

Aus Lebenserfahrung wird Berufswunsch

Nicolas Härtge hat vorher schon in einem Freiwilligen Sozialen Jahr erste Erfahrungen im Krankentransport und Rettungsdienst gesammelt. Für Anna-Lena Heinrich war Gesundheits- und Krankenpflegerin nicht die allererste Option.

„Eigentlich wollte ich mal Sozialpädagogin werden“, erzählt die 20-Jährige aus Rippach. Doch dann habe sie jahrelang bei der Pflege ihrer Oma geholfen. Eine Lebenserfahrung, aus der schließlich der neue Berufswunsch entstehen sollte.

Azubis werden nach Ausbildung in Weißenfelser Asklepios-Klinik arbeiten

„Es ist ein Beruf, der viel Teamgeist erfordert“, weiß die Stationschefin auf Zeit. In den nächsten drei Wochen können die Elf diese Fähigkeiten praxisnah unter Beweis stellen. Und weil sie nun mal gerade eine Fußballmannschaft sind, haben sie ihre Präsentation zum Auftakt unter ein besonderes Motto gestellt: „Wir wollen dabei sein, wenn das Finalspiel zur Herzenssache wird“. Finalspiel heißt für die jungen Leute Endspurt ihrer dreijährigen Ausbildung.

Im Juni beginnen die schriftlichen Prüfungen. Deren Erfolg vorausgesetzt, sind die Jugendlichen ab 1. Oktober ausgebildete Gesundheits- und Krankenpfleger. Und das mit besten Zukunftsaussichten. „Wer bei uns weiter arbeiten will, der wird übernommen“, versichert Schulleiterin Sabine Kellermann. Für Anna-Lena Heinrich und Nicolas Härtge steht bereits fest, dass sie an der Weißenfelser Asklepios-Klinik bleiben wollen.

Klinikum wird auch weiterhin Ausbildung zum Krankenpflegehelfer anbieten

Auch künftig wird das Asklepios-Bildungszentrum Gesundheits- und Krankenpfleger ausbilden. Ab 1. März werden erneut 25 Plätze für die Ausbildung zu Pflegefachfrau oder -mann, so der neue Name des Berufes, angeboten.

Gleiches noch einmal ab 1. September. Am 1. April beziehungsweise 1. Oktober beginnt zudem eine jeweils zweijährige Ausbildung zum Krankenpflegehelfer. „Für beide Ausbildungsberufe sind noch Bewerbungen möglich“, so die Schulleiterin.

››Wer sich für die Ausbildung in einem Pflegeberuf interessiert, kann sich im Bildungszentrum melden unter Telefon 03443/40 18 20. (mz)