Burgwerbener Landtechnik Burgwerbener Landtechnik: Andreas Schröder übernimmt Geschäftsführung

Burgwerben - Eberhard Kühn ist in die zweite Reihe getreten und nicht mehr Geschäftsführer der Burgwerbener Landtechnik. Der 65-Jährige hat den Platz freigemacht für Andreas Schröder (52), den er schon als Schlosserlehrling kennengelernt hat. Das war noch in Zeiten, als die landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft (LPG) ihren Sitz in Burgwerben hatte.
Als mit der Wende die Umstrukturierung anstand und in allen Bereichen auch Personal abgebaut werden musste, gehörte Kühn zu den Initiatoren der Landtechnik. Seiner Cousine gehörte der Grund und Boden, der ebenso erworben wurde wie die alten LPG-Gebäude. Man wollte das tun, was man am besten konnte: Die Reparaturen während der Erntezeit erledigen. Heute ist man bis Dessau, Altenburg und Erfurt tätig. Da man damit aber nur ein halbes Jahr beschäftigt ist, mussten neue Betätigungsfelder erschlossen werden. So wurden Verbindungen zu einem bayerischen Unternehmen aufgebaut, das Rübenroder herstellt, übernahm man Vertrieb und Service. Da waren auch angesichts neuer Hydraulik- und Elektronikteile Lehrgänge angesagt. Heute betreut man Melktechnik, liefert aber auch Hydraulik und Zentralschmierungen für Biogasanlagen.
Mit einem Lehrgang qualifizierte
Bereits vor fünf Jahren hat Kühn mit Andreas Schröder gesprochen, um dessen Wechsel aus der Werkstatt an die Spitze des Unternehmens anzubahnen. Dieser signalisierte nach einiger Zeit seine Bereitschaft und wurde kontinuierlich eingearbeitet. Schließlich sei es doch besser, die Entwicklung selbst mit zu bestimmen, sagt er. Auch mit den Kollegen sei gesprochen worden, die diesen personellen Wechsel wie die Gesellschafter mit getragen haben. Mit einem Lehrgang qualifizierte sich Schröder letztlich bei der Handwerkskammer zum Fachbetriebsleiter. Gleichzeitig wurde für einen Kollegen eine Meisterausbildung bezuschusst, damit auch künftig im Werkstattbereich Lehrlinge ausgebildet werden können.
Und deren Qualifizierung läuft in der Firma seit Jahren kontinuierlich. Derzeit zählen zur 15-köpfigen Belegschaft zwei Lehrlinge. Die besten hat man laut Kühn stets übernommen, weil die Anforderungen im Betrieb sehr hoch seien und auch andere Kollegen in den Ruhestand gehen. Jetzt suche man einen Elektriker, habe es Dutzende Bewerbungen gegeben. Es scheitere aber oft daran, dass ein Neuer auch ein wenig Klempner und Schlosser, also vielseitig sein müsse. Und er müsse von einem Melkkarussell Ahnung haben, wenn er zu Havarien zum Beispiel in die Saaleaue GmbH gerufen werde. Bereitschaftsdienste seien ein weiteres Problem und vor allem zu Feiertagen nicht beliebt.
Was sich mit dem neuen Geschäftsführer ändert? Andreas Schröder, der gern Rad fährt, winkt ab. Er werde nicht alles umkrempeln, die Meinung der Kollegen sei weiter gefragt, aber hier und da werde er auch etwas ändern.
Eberhard Kühn, der weiter einer der Gesellschafter bleibt, ist bis Ende Dezember im Unternehmen. Es sei nicht leicht, auszuscheiden, weiß er, der zu seinem 65. Geburtstag große Wertschätzung erfahren hat. Doch bange ist ihm vor dem Ruhestand nicht. Wer einen großen Hof hat und Landwirtschaft im Nebenerwerb betreibt, hat immer etwas zu tun. Und die Verbindung zur Firma bleibe ebenso wie zur Weinbaugemeinschaft oder zur Kriechauer Feuerwehr. (mz)