1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Weißenfels
  6. >
  7. Burgenlandkreis: Burgenlandkreis: Show im schwarzen Licht

Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Show im schwarzen Licht

Von Petra Wozny 18.03.2012, 17:29

Hohenmölsen/MZ. - Licht an, die Show beginnt. Scheinwerfer werfen bunte Kreise auf die glitzernden Kostüme der Tänzer. Anders am Samstagabend: Licht aus, Augen auf - die Show beginnt. Verkehrte Welt also, doch gerade das lockt in den Saal. "Die sind einfach gut. Die muss man sehen, gerade ohne Licht", meint Marion Winter aus Hohenmölsen, eine von rund 600 Zuschauern. Gespannt wartet sie im stockdunklen Saal des Bürgerhauses auf die abendfüllende Veranstaltung der Tanzgruppe Sunflowers. Schwarzlicht heißt das Zauberwort.

Es muss mal wieder etwas draufgesetzt werden, das war der Ansporn, für die rund 160 Tänzer um Ute Steinbach. "Uns gibt es seit 18 Jahren. Jedes Jahr haben wir zirka 60 Auftritte und alljährlich unsere traditionelle Weihnachtsshow. Da ist man hungrig nach etwas Neuem", schildert die 54-Jährige. So wurde im vergangenen Jahr an einer Schwarzlicht-Show gearbeitet.

"Schwarzlicht", so erklärt Jens Hentschel von der JS Showtechnik aus Weißenfels, "ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für ultraviolette Strahlung. Sie regt fluoreszierende Stoffe, wie optische Aufheller in weißem Gewebe und Fluoreszenzfarbstoffen - meist grün, gelb und orange - zum Leuchten an."

Das klingt einfach. Ute Steinbach und ihr Team brachte es im Vorfeld der Show jedoch zeitweise zum Verzweifeln. Wie bringt man ganz normale handelsübliche Schleifen, Reifen oder Bälle zum Leuchten? Das Team der Sunflowers probierte viel aus, besprühte, lackierte, pinselte und bastelte.

Das Ergebnis konnte sich im Oktober vergangenen Jahres bereits sehen lassen, nun die Wiederholungsshow: Jens Hentschel lässt es Nacht werden. Er steuert an diesem Abend die Elektrik und taktet überdies eine einzigartige Lasershow ein. Mystik und Phantasie nehmen ihren Lauf. Jan Niklas Haugk, Jürgen Steinbach, und Holger Köhler führen nicht nur durch das Programm, sondern begeistern auch mit Tänzen, wie mit "Drei weiße Tauben" und "Ein Stern". Später bestimmt eine ganze Zirkuswelt die Bühne, ohne dass auch nur ein Tänzer vollständig zu sehen ist. Effektvoll und mit viel Beifall belohnt wird der Tanz der Lebensfreude, bei dem schließlich schwebende Reifen, tanzende Bänder, ja auch Tanzsäcke zum Einsatz kommen. Zauberhaft die drei riesigen Schmetterlinge, wo auch die Chefin Ute Steinbach mit flattert.

Olympisch wird es gar durch die Bewegungsgruppe "Black magic" von der Lebenshilfe Altenburg - guten Freunden der Sunflowers. Die Behinderten zaubern die olympischen Ringe auf die Bühne. Faszinierend setzen sich die Musiker des Hohenmölsener Fanfarenzuges mit lateinamerikanischen und Diko-Rhythmen in Szene. Schaurig schön präsentieren sich gut zwei Dutzend Skelette. Es dröhnt: "Eins, zwei, drei, vier, Eckstein. Alles muss versteckt sein." Mal sind die Knochenmänner da, mal verschwinden sie im Nichts.

Schließlich rennen sie ins Publikum. Spot an. Alexander Steinbach, der Mann, der für die Musik sorgt, lässt den Scheinwerfer erstmals kreisen. Bei Zuschauerin Uta Hillert bleibt der Lichtkegel stehen. Die Gerippe schleppen die Hohenmölsenerin auf die Bühne. Und dort ist - wieder im Dunkeln - deutlich auf ihrem T-Shirt zu lesen: "Ich traue mich." Der Auftritt - ein Junggesellinnenspaß, den die Sunflowers am Ende ihrer Schwarzlichtshow gern mitgemacht haben. Nach zwei Stunden brandet Applaus auf und das Licht geht an.