Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Orangemaler zeigt Zisterzienser im Kloster
LANGENDORF/MZ. - Er war wieder europaweit unterwegs, beweist der Weißenfelser Kunstmaler Reinhard Bergmann mit der neuesten Ausstellung, die am Sonntagnachmittag in der Klosterkirche im Ortsteil Langendorf seiner Heimatstadt eröffnet wurde. Natürlich begleiteten ihn bei den Reisen meistens Ehefrau Jutta und die schwarze Schäferhündin Aika.
"Wo der Hund dabei war, das sehen sie auf den Bildern", sagt Bergmann. Zwar hat er sich diesmal der mittelalterlichen Architektur der Zisterzienserklöster gewidmet, von denen manche noch gut instand, andere nur noch Ruinen sind. Genauso malt er sie. Doch alles was Bergmann malt, hat er sich vorher angeschaut, fotografiert. Zu Hause im Atelier nimmt er den Pinsel in die Hand. Und wenn im Foto der Hund dabei war, läuft er auch durchs Gemälde. 60 Bilder zum Zyklus "Zisterzienser in Europa" hat er nach Langendorf gebracht, die Besucher können durchzählen, wie oft der Hund zu finden ist.
Vor 913 Jahren wurden in Citeaux der Reform-Orden der Zisterzienser gegründet. Seine Expansion in Europa brachte abendländische Kultur bis nach Osteuropa, sagt Bergmann, der sich mit dem Thema befasst hat. Fortschrittliche Landwirtschaft und spezielle romanische und gotische Baukunst seien besonders in Brandenburg und Sachsen-Anhalt noch heute präsent. Das beweist er auch mit seinen Bildern in Langendorf. Auf den Spuren dieses Ordens war Bergmann viel unterwegs. Reisen führten ihn nach Frankreich, in die Benelux-Staaten, nach Italien, Großbritannien, Österreich, Polen, Tschechien und die Schweiz.
"Das ist schon die dritte Ausstellung von Reinhard Bergmann hier", sagt Olaf Schubert, der Vorsitzende des Fördervereins Klosterkirche Langendorf. Dass er diese Bilder genau hier zeige, habe seinen guten Grund. In Langendorf neben der Kirche, da, wo jetzt die Grundschule steht, befand sich mal ein Zisterzienserkloster. Dass der Zyklus genau in diese Kirche passt, meint auch der Historiker und Leiter des Museums Lützen, Maik Reichel, der an jene prägenden Klöster in Deutschland und Europa erinnert. "An jedem Bild kann man sehr gut die Architektur erklären", sagt er, und weist darauf hin, welche Klöster mit Anbauten vergrößert wurden. Reichel ist Gründungsmitglied des Fördervereins Klosterkirche Langendorf. Wie Schubert freut er sich darüber, dass trotz des Schlossfestes in Weißenfels 25 Kunstfreunde zur Ausstellungseröffnung nach Weißenfels gekommen sind.
Mit einem Glas Sekt stoßen sie auf die neue Ausstellung an. Doch sie genießen zum Kaffee den Kuchen, der Bergmanns Ehefrau extra gebacken hat. Für einen kleinen Preis wird er verkauft. Das Geld nimmt sie aber nicht mit, es bleibt als finanzielle Unterstützung beim Förderverein Klosterkirche. Doch nicht nur das, der Weißenfelser Kunstmaler unterstützt den Verein auch mit den Erlösen vom Verkauf der Gemälde, die jetzt in der Klosterkirche Langendorf ausgestellt sind.
Die Ausstellung ist bis 24. September in Langendorf zu sehen. Sie kann Sonnabend und Sonntag, jeweils von 15 bis
17 Uhr, besichtigt werden.