Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Ohne Nasen glatt veredelt
Hohenmölsen/MZ. - Das Unternehmen macht es sich seit 1990 zur Aufgabe, metallische Gegenstände nicht mit flüssiger Farbe, sondern einem Farbpulver zu beschichten. Der vor 22 Jahren gegründete Betrieb ist im Gewerbegebiet "Einheit" auf rund 4 000 Quadratmetern ansässig.
Begonnen hat Firmengründer Arnd-Joachim Busch einst auf einem alten Bauernhof, in einer Garage Verkehrszeichen und Vorwegweiser für Autobahnen herzustellen. "Das hätte ich ohne die Wende bis zu meiner Rente machen können", erinnert er sich an den ungeheuer großen Bedarf damals. Den Schritt zum mittelständischen Betrieb hat er nicht bereut, weiß doch der 63-Jährige heute seinen 36-jährigen Sohn Matthias als kompetenten Mitgeschäftsführer zur Seite. Rund 20 Großkunden und mehr als 200 Laufkunden stehen in der Firmenkartei. Im industriell eingerichteten Dienstleistungsunternehmen stehen moderne Maschinen. Veredelt werden unter anderem Briefkästen, Telefonhäuser, nautische Geräte der Bundeswehr, Stadtbänke, Poller, Papierkörbe, Fahrradständer sowie metallische Kleinteile, aber auch Instrumententische für Zahnarztpraxen, Gehäuse für Kühlanlagen, Maschinenverkleidungen und Durchflussmesser für Bohrinseln. "Und das in einer unglaublich ebenen Schicht ohne lange Nasen oder Pinselspuren in rund 160 verschiedenen Farben, Strukturen
Lasuren verschiedener Glanzgrade", erklärt Geschäftsführer Matthias Busch. Straßenlaternen zum Beispiel werden nach Wunsch innen weiß und außen leuchtend rot beschichtet oder wie in Leipzig in verschiedenen Grautönen, also in Einfarb- beziehungsweise Zweifarbbeschichtungen. Das erfordert, dass sie vor ihrer Veredlung ordentlich abgedeckt werden - entsprechende individuell hergestellte Maskierungen sind notwendig.
"Qualität ist uns wichtig, egal, ob wir einen Auftrag von fünf Stück angenommen haben oder in Serie von 1 000 Stück veredeln", meint der Firmengründer. Nach einer kompletten Reinigung, der chemischen Vorbehandlung der angelieferten Metallteile und der anschließenden Pulverbeschichtung werden die Stücke bei bis zu 200 Grad gebrannt. Vom blanken bis zum farbig veredelten Metall vergeht wertvolle Arbeitszeit, bevor es sorgsam verpackt zum Kunden transportiert wird. Arnd-Joachim Busch hat nicht nur mit dem eigenen Sohn Matthias an Nachfolge im Betrieb gedacht. "Wir bilden seit 1999 aus", sagt er. Drei Jugendliche arbeiten bereits als Verfahrensmechaniker für Beschichtungstechnik im modernen Hohenmölsener Unternehmen. "Facharbeitermangel haben wir nicht", kommentiert der Chef diese Strategie und freut sich. Immerhin fährt sein Betrieb einen Jahresumsatz von rund einer Million Euro ein.