Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Neue Adresse ohne Umzug
LÜTZEN/MZ. - Obwohl die Gebietsreform am 1. Januar auch die Verwaltungsgemeinschaft Lützen-Wiesengrund zur Einheitsgemeinde Stadt Lützen werden lässt, existieren verschiedene Straßennamen noch doppelt. Vor allem in der Gemeinde Zorbau mit ihren Ortsteilen Gerstewitz und Nellschütz wurden offenbar bislang nicht alle Bezeichnungen verändert.
"Das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht, es werden nochmal Umbenennungen erfolgen müssen", kommentierte Simone Starke von der Verwaltung in der Schwedenstadt das vorläufige amtliche Straßenverzeichnis. Daraus geht hervor, dass es sowohl in Gerstewitz als auch in Starsiedel eine Friedensstraße gibt. Die Leipziger Straße ist in Zorbau und in Rippach zu finden, die Lindenstraße in Nellschütz und Kaja und die Mittelstraße in Gerstewitz und Bothfeld. Die Weißenfelser Straße existiert sogar noch in drei Orten: Gerstewitz, Zorbau und Pörsten.
Eindeutige Straßennamen
Das erschwert für die Post die Zustellung oder für Rettungsdienste die Anfahrten, denn der Ortsname in der Adresse lautet nun für alle gleichermaßen - Lützen. Zwar ist die Angabe des Ortsteils möglich, heißt es aus der Lützener Verwaltung. Doch mit nur einmal vorhandenen eindeutigen Straßennamen geht man auf Nummer Sicher. Die Gemeinden sind verpflichtet, Umbenennungen vorzunehmen, wenn Bezeichnungen mehrfach vorkommen. 54 Straßen in der künftigen Einheitsgemeinde erhalten aus diesem Grund neue Namen oder sind bereits im Sommer umbenannt worden.
Die Gemeinde- und Stadträte haben deshalb verschiedene Änderungsvorschläge vorgelegt. Auf den Ratssitzungen und teilweise durch Einbeziehung der Einwohner wurden die verschiedenen Ideen beraten. Historische Persönlichkeiten spielten dabei ebenso eine Rolle, wie geographische Besonderheiten in der Region. Der Bezug zum jeweiligen Ortsteil soll zum Tragen kommen, wird bei der Namensvergabe deutlich.
August Neidhardt von Gneisenau ist beispielsweise nun in Großgörschen eine Straße gewidmet. Dort war der Feldherr im Jahr 1813, während der gleichnamigen ersten Schlacht der Befreiungskriege, Befehlshaber der preußischen Truppen gegen die napoleonische Armee.
Auch der Name Gerhard von Scharnhorst taucht in diesem Zusammenhang auf. Neben der Scharnhorststraße in Großgörschen gibt es nun ab 1. Januar noch den Scharnhorstring in Gostau. Zuvor hatte es dort auch eine solche Straße gegeben. Auch Lützen hatte bislang eine Straße nach ihm benannt, diese heißt nun Wallensteinstraße und ehrt damit ebenfalls einen Feldherrn. Und in Röcken gibt es, in Erinnerung an den berühmtesten Sohn des Ortes, seit dem 1. Juli eine Friedrich-Nietzsche-Straße.
Dorfstraße am häufigsten
Die Dorfstraße muss mit fünfmal am häufigsten umbenannt werden, dicht gefolgt von der Starsiedeler Straße, die viermal einen neuen Namen erhalten muss. Schulstraße, Friedenstraße und Weißenfelser Straße sowie der Dorfplatz waren je dreimal zuviel in den Gemeinden vorhanden.
Für einige Einwohner ändert sich sogar noch die Hausnummer. Betroffen ist die ehemalige Clara-Zetkin-Straße 16 bis 23, die nun die Straße An der Wehrkirche 1 bis 8 heißt. Des Weiteren erhalten die Anwohner der Bad Dürrenberger Straße 35 bis 51 in Oeglitzsch die Hausnummern 1 bis 17 zugewiesen.
Adressänderungen auf Ausweisdokumenten erfolgen kostenlos im Einwohnermeldeamt im Rathaus Lützen. Am 3. Januar 2011 ist dieses jedoch wegen Datenanpassung geschlossen. Das Einwohnermeldeamt Lützen ist erreichbar unter 034444 / 3 15 14, das vorläufige Straßenverzeichnis ist im Internet abrufbar.