Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Mann sticht Bekannten nieder
Halle (Saale)/MZ. - Mit einem Messer im Rücken - so endete im September vergangenen Jahres ein Streit zwischen Mario B. und einem Kumpel. Der Bekannte trug lebensgefährliche Verletzungen davon. Jetzt steht der mutmaßliche Täter Mario B. wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung vor dem Landgericht in Halle.
Begonnen hatte das Treffen der beiden freundschaftlich: Der 24-jährige Angeklagte war mit dem späteren Opfer in die Wohnung von Mario B.s Vater in Hohenmölsen gegangen. Gemeinsam mit dem Vater verbrachten sie dort den Nachmittag und Abend. Dabei trank der Angeklagte laut eigener Aussage zehn Flaschen Bier und eine halbe Flasche Weinbrand - so dass ihm der Tat ein Alkoholspiegel von zwei Promille nachgewiesen wurde. Im Laufe des Abends sei er wütend auf den Bekannten geworden. Zu dem Warum gab Mario B. verschiedene Antworten. So sagte er, das spätere Opfer habe ein Handy zurückhaben wollen, das er ihm kurz zuvor geschenkt habe. Außerdem habe der Bekannte den Vater beleidigt.
Mario B. bestätigte in der Verhandlung, dass er und das Opfer sich "in der Wolle gehabt" haben, er gab auch zu, ihm anschließend auf der Straße ein Messer in die Schulter gerammt zu haben. Im Polizeiprotokoll hatte er das detaillierter angegeben: Er sei "außer sich vor Wut" gewesen und habe seinem Vater zugerufen: "Ich mache ihn kalt!" Als das Opfer aus der Wohnung rannte, habe er sich demnach ein Küchenmesser mit einer 18-Zentimeter-Klinge geschnappt, das Opfer verfolgt und ihm damit in den Rücken gestochen. Der Bekannte brach sofort zusammen, kurze Zeit später kamen ein Krankenwagen sowie die Polizei, die der Vater von Mario B. gerufen hatte.
Ein Zeuge beschrieb, was er sah, als er am Haus, in dem Mario B.s Vater wohnt, vorüberfuhr: Mario B., wie er mit Fäusten auf das am Boden liegenden Opfer einschlug. Der Zeuge wendete und fuhr zurück - in dem Moment habe das Opfer gekrümmt auf dem Fußweg vor dem Haus gelegen, während Mario B. mit einem Hammer aus der Tür kam und auf den Liegenden losgehen wollte. Der Zeuge habe ihn davon mit Worten, Mario B.s Vater durch Festhalten abgehalten.
Mario B. sagte, ihm sei bewusst, dass er unter Alkoholeinfluss aggressiv würde und jeden "vermöbeln" wolle, der ihn mit Worten oder Fäusten angreife. "Das ist wie ein Schalter, der sich umlegt", so beschrieb es der arbeitslose Mann.
Drei weitere Verhandlungstage sind angesetzt. Der nächste ist am 5. April, dann soll auch das Opfer zu Wort kommen.