Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Interesse an Jugendweihen ist gestiegen

Hohenmölsen/MZ - 25 Jahre wird der Landesverband Sachsen-Anhalt der Interessenvereinigung Jugendweihe im kommenden Jahr alt. Eine Viertelmillion Mädchen und Jungen hat er in fast 7 000 Veranstaltungen mit fast zwei Millionen Gästen ins Erwachsenenleben geführt. Und dies vorweg: Auch in diesem Jahr zeichnet sich ab, dass die Jugendweihe an ihrer Beliebtheit nichts verloren hat. Kathrin Reiher, eine der 30 Geschäftsstellenleiter im Bundesland, ist für ihren Zuständigkeitsbereich - die Regionen Zeitz, Hohenmölsen und Weißenfels - mehr als zufrieden.
Beteiligung ist gestiegen
„Betrachten wir die Entwicklung der Abwanderung aus den Städten, aber auch die niedrigeren Schülerzahlen, können mit rund 520 Jugendweihlingen in diesem Jahr dem guten Trend des vergangenen Jahres gut folgen und sogar noch etwas drauflegen“, bilanziert die 48-jährige Hohenmölsnerin. Im Vorjahr nahmen von den Achtklässlern aus den Förder- und Sekundarschulen als auch den Gymnasien zwischen 55 Prozent in Weißenfels sowie 65 Prozent in Zeitz und Hohenmölsen an der Jugendweihe teil. In diesem Jahr liegt die Beteiligung bei 60 Prozent in Weißenfels und sogar 70 Prozent in der Stadt der drei Türme.
Das führt dazu, dass erstmals in Weißenfels als auch in Hohenmölsen an einem Tag die Jugendweihen in drei Durchgängen durchgeführt werden. Reiher geht davon aus, dass sich der gute Ruf der Feier in den Familien herumgesprochen habe. „Natürlich wollen auch die Jugendlichen die Feier. Sie stehen im Mittelpunkt - zu Recht und es gibt für sie Geschenke.“ Der Schritt ins Erwachsenenleben ist übrigens bei jeder Festveranstaltung auch zu sehen. Reiher erklärt das. „Jugendlichen werden in kleinen Gruppen, so wie sie es wollen, nach vorn gerufen und dann vom Festredner namentlich aufgerufen. Der Weihling tritt dann symbolisch einen Schritt nach vorn.“
Toleranz, Achtung und Solidarität
Die Vorbereitung auf das Fest zum Eintritt ins Erwachsenenleben begann bereits im vergangenen Jahr. Reiher hält seit Jahren gute Kontakte zu den Elternvertretungen von insgesamt 16 Schulen. In Beratungen vor Ort erkläre sie dann noch einmal deutlich, wie lang die Tradition der Jugendweihe sei und worauf es heute bei der Feier ankomme. Der Pfarrer Eduard von Balzer sei es vor rund 160 Jahren gewesen, der auch freireligiösen Mädchen und Jungen die Möglichkeit geben, den Übergang vom Kind zum Erwachsenen zu feiern. In der DDR sei das durch ein Gelöbnis verstaatlicht worden. Nach der Wende habe sich der Verein der Wertevermittlung zugewendet. Toleranz, Achtung und Solidarität stünden darum auch im Mittelpunkt der Festreden. Mit Maik Reichel, Landrat Harry Reiche und Roland Claus seien bekannte Persönlichkeiten aus der Gesellschaft des Burgenlandkreises gewonnen werde. „Politisch sind die Reden dennoch nicht“, weiß Kathrin Reiher.
Umrahmt wird das Warten auf die Jugendweihe von einer Vielzahl an Veranstaltungen. Hoch im Kurs stehen Schmink- und Modeveranstaltungen, aber auch Koch- und Benimmkurse. Gute Unterstützung, so Reiher, erhalte der Verein unter anderem von der Hair Look GmbH Hohenmölsen, dem Parkhotel „Güldene Berge“ Weißenfels, aber auch von Kommunen wie der Stadtverwaltung Hohenmölsen. Kathrin Reiher ist bei allen Jugendweiheveranstaltungen jedes Jahr selbst dabei. In diesem Jahr werden es elf Veranstaltungen sein. Eine besondere wird es diesmal dann doch für sie geben: Ihre 13-jährige Tochter Lena hat selbst Jugendweihe und feiert im Bürgerhaus.