Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Ex-SPD-Mann Püschel tritt für NPD an

WEISSENFELS/MZ. - Das bestätigte Püschel am Dienstag - einen Tag, nachdem der SPD-Kreisvorstand beschlossen hatte, den 62-Jährigen aus derPartei zu werfen. Püschel hatte daraufhin seinen Parteiaustritt erklärt.
Püschel hatte Anfang November erstmals bundesweitfür Schlagzeilen gesorgt, als er den Bundesparteitagder NPD in Hohenmölsen als Gast besuchte undspäter in einem Leserbrief nur wohlwollendeWorte für die Rechtsextremen fand. In denRedebeiträgen während des NPD-Treffens habeer kaum einen Satz gefunden, "den ich nichtselbst hätte unterschreiben können", schriebPüschel.
Die SPD-Landesvorsitzende Katrin Budde nannteden Brief damals "höchst kritikwürdig". SPD-Kreisvorsitzenderund Staatssekretär Rüdiger Erben wertete dasSchreiben als völlig indiskutabel. Püschelsei es offenbar "in seiner Naivität" nichtgelungen, "hinter die bürgerliche Fassadeder NPD" zu schauen.
Diese Interpretation aber war kaum noch zuhalten, als sich der Bürgermeister ein paarTage später erneut zu Wort meldete und denVerdacht nährte, dass er sich nicht aus Unbedarftheitder NPD annähert. Die "Diskriminierung derNPD-Sympathisanten" erinnere ihn an die Zeitender deutschen Geschichte, "als Andersdenkendean die Wand gestellt wurden", so Püschel.Budde war schockiert, das Parteiausschlussverfahrengegen Püschel nahm Fahrt auf.
Püschel sprach am Dienstag erneut von einem "Kesseltreiben"gegen die rechtsextreme NPD. Deren Angebot,im Wahlkreis Hohenmölsen-Weißenfels auf derListe der Rechts-Partei für den Landtag anzutreten,habe er "gerne angenommen". Erben, der imselben Wahlkreis für die SPD antritt, kündigteeine klare Abgrenzung zu Püschel an. GemeinsameVeranstaltungen mit ihm werde es nicht geben.Püschel sei dort nicht "reingeschliddert",sondern habe sich klar für die rechtsextremeProgrammatik der NPD entschieden, so Erben.