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Burgenlandkreis Burgenlandkreis: Der Komponist zieht um

Von JULIA REINARD 31.08.2011, 18:39

TEUCHERN/MZ. - Das Haus, in dem bis ins Jahr 2002 die legendäre Gaststätte "Zum grünen Baum" ihr Domizil hatte, gehört der Stadt, die es sinnvoll nutzen wollte. So entstand vor einigen Jahren die Idee, es so zu gestalten, dass sich verschiedene Vereine dort einrichten können. Den ersten Schritt dazu hatte der Heimatverein getan, indem er sich vor drei Jahren daran machte, aus dem leer stehenden Haus eine Heimat für sich und andere zu schaffen. Die Vereinsmitglieder hatten immer wieder selbst Hand angelegt, auch von der Stadt kam über die Jahre viel Unterstützung.

Bertram Adler, der Vorsitzende des Förderkreises Reinhard-Keiser-Gedenkstätte Teuchern, freut sich über die Entwicklung. Vor kurzem haben sich die 33 Mitglieder die neuen Räume angesehen, die bereits saniert sind, obwohl das Haus noch nicht fertig ist. Lampen müssen noch angebracht und die Gegenstände in die zwei neuen Räume transportiert werden.

"Wir haben eine Menge Material", sagt der Vereinsvorsitzende. Neben Opernpartituren, Noten und Textbüchern seien das auch handgeschriebene Briefe des in Teuchern geborenen Barock-Komponisten, der Anfang des 18. Jahrhunderts in Hamburg große Erfolge feierte.

Wegen des Umzugs werde die Gedenkstätte womöglich Anfang des Jahres für eine Weile schließen, tippt Adler, doch so schnell wie möglich am neuen Ort wieder öffnen. Dann auch mit neuem Antlitz, denn der Förderverein habe Birgit Heise gewinnen können, die Ausstellung neu zu gestalten. Die Leiterin des Leipziger Musikinstrumente-Museums hatte auch das Konzept der bisherigen Ausstellung verantwortet.

Im Haus der Vereine erhofft sich Adler allseitigen Gewinn: "Die Nähe zu anderen Vereinen bringt deren Gäste vielleicht auch zu uns - und umgekehrt", sagt der 43-Jährige. In der Tat: So soll das Haus der Vereine am Ende funktionieren, als Zentrum des kulturellen Lebens, in dem sich Besucher wie Mitglieder unterschiedlicher Vereine austauschen können. Vielleicht entstehen darüber neue, übergreifende Erkenntnisse oder Veranstaltungen. Auch Bürgermeister Frank Puschendorf (parteilos) sieht darin die Chance des Vereinshauses: "Mein Ziel ist es, dass sich so viele Vereine wie möglich in dem Haus zusammenfinden."

Auch die Bibliothek soll eines Tages in das Vereinshaus kommen, betonte der Bürgermeister während der jüngsten Stadtratssitzung nochmals. Den Plan hätten die Teucherner Kollegen so bestätigt. Die Bibliothek musste aus ihren Räumen im Jugendclub ausweichen, da die Grundschule um eine Klasse erweitert wurde, wodurch der Werkraum in den Club zog - und die Bibliothek in die ehemalige Sekundarschule geräumt wurde.