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Brand eines Einkaufsmarktes in Hohenmölsen Brand eines Einkaufsmarktes in Hohenmölsen: Feuer bedrohte benachbarte Einrichtungen

Von Birger Zentner 30.06.2015, 18:38
Lichterloh brennt der ehemalige Markt.
Lichterloh brennt der ehemalige Markt. Christel Geissler (Feuerwehr) Lizenz

Hohenmölsen - Nach dem Gebäude der ehemaligen Gaststätte „Nordstern“ im Ortsteil Granschütz hat Hohenmölsen einen weiteren durch Feuer entstandenen Schuttberg. In der Nacht zum Dienstag ist nahe dem Wasserturm ein ehemaliger Einkaufsmarkt in Flammen aufgegangenen. Verletzt wurde niemand, aber die Situation war dennoch brenzlig.

„In der unmittelbaren Nachbarschaft befinden sich unsere neue Kindertagesstätte Spatzennest, die neue Seniorenresidenz und die Freizeiteinrichtung am Wasserturm“, sagte Bürgermeister Andy Haugk (parteilos) gestern. „Ich bin froh, dass die Feuerwehr so schnell die Lage unter Kontrolle hatte, dass nicht einmal evakuiert werden musste.“ Die Brandschützer, die mit 42 Feuerwehrleuten und zehn Fahrzeugen von fünf Feuerwehren angerückt waren, hatten aber alle Hände damit zu tun, ein Übergreifen der Flammen zu verhindern. Das Gebäude selbst war jedoch nicht mehr zu retten. „Wir haben eine Riegelstellung aufgebaut“, sagt Hohenmölsens Wehrleiter Michael Geißler, was so viel heißen soll, dass man die benachbarten Gebäude mittels Wasserstrahl vom Brandherd abgeriegelt hat.

Geißler wohnt übrigens genau gegenüber der Brandstelle, war allerdings schon im Schlaf, als gegen Mitternacht der Alarm ausgelöst wurde. Er wie auch die restliche Hohenmölsener Wehr waren blitzartig zur Stelle, weil zu den Nachbarn des brennen Gebäudes auch das Feuerwehrdepot gehört. Unterstützt wurden die Hohenmölsener von ihren Partnern aus den Ortswehren in Werschen, Wählitz, Rössuln und Granschütz. „Wir haben schon schwerere Brände gehabt“, sagte Geißler, aber so direkt vor der Nase, das war etwas Neues für die städtische Wehr.

Schuttreste bleiben liegen

Die Polizei geht momentan davon aus, dass ein unter das Dach des ehemaligen Einkaufswagenstellplatzes geschobenes Autowrack in Brand gesteckt worden ist. Die Flammen haben dann auf das vorwiegend in einer Leichtbauweise errichtete Marktgebäude übergegriffen. Das brannte bis auf die Grundmauern nieder.

Im Unterschied zum Nordstern in Granschütz hofft Bürgermeister Haugk, dass dem Brand nicht ein monatelanges Hin und Her um die Beseitigung der Trümmer folgt. „Wir haben zu dem Eigentümer einen guten Kontakt“, sagte Haugk. Er setze darauf, dass der Schandfleck schnell verschwindet und vielleicht auf dem Areal wieder investiert wird.

Nach dem Brand des Nordsterns im Herbst vorigen Jahres war die Ruine bis Anfang Juni unverändert stehen geblieben, musste sogar die Straße teilweise gesperrt werden. Dieser Eigentümer lebt in Österreich und hat kein Geld. Schließlich musste die Stadt einen Teil der Trümmer so weit beräumen lassen, dass keine weitere Einsturzgefahr besteht. Schuttreste liegen aber auch jetzt noch da und werden auch noch längere Zeit bleiben. (mz)