1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Weißenfels
  6. >
  7. Berufsbildende Schulen in Weißenfels: Berufsbildende Schulen in Weißenfels: Schutzengel breiten ihre Flügel aus

Berufsbildende Schulen in Weißenfels Berufsbildende Schulen in Weißenfels: Schutzengel breiten ihre Flügel aus

Von HEIKE RIEDEL 05.12.2014, 14:17
Schutzengel aus den Berufsbildenden Schulen: Marleen Nowak, Lilian-Terese Winkler, Eileen Bschoff (v.l.)
Schutzengel aus den Berufsbildenden Schulen: Marleen Nowak, Lilian-Terese Winkler, Eileen Bschoff (v.l.) Peter Lisker Lizenz

WEISSENFELS - Sie wollen wirksam werden, die Schutzengel der Berufsbildenden Schulen in Weißenfels. Und das nicht nur bei ihren Freunden, mit denen sie in Diskos fahren oder anderweitig mit dem Auto unterwegs sind. Maxi Augner (20), Julia Schaller (18) und Vanessa John (17) zum Beispiel haben selbst schon von schlimmen Unfällen und deren traurigen Folgen erfahren, bei denen ein angetrunkener Fahrer das Auto gelenkt hat. „Kein Alkohol, wenn man noch Auto fahren muss“, spricht Maxi aus, was sie nicht nur von sich selbst, sondern auch anderen erwarten.

Sensibilisieren für das Thema "Alkohol am Steuer"

Deswegen haben sie mit ihrer ganzen Klasse des 1. Lehrjahres Einzelhandelskaufleute am Freitag die erste 20-minütige Pause in ihrer Schule genutzt, andere über die Aktion Schutzengel und ihre Hintergründe aufzuklären. Sie wollten die Schüler anderer Klassen sensibilisieren für das Thema Alkohol am Steuer und zugleich Mitstreiter gewinnen, die Freunden und Bekannten entgegentreten, wenn diese sich nach einem Bier, Alkoholdrink oder Schnäpschen ans Steuer eines Autos setzen wollen.

Kleine Geschenke

Ruhigen Gewissens konnte sich Raik Steinmetz (18) dabei als verführerischer Teufel geben, der in Schnapsgläsern ein rotes und grünes Getränk anbot. Für ihn käme nie in Frage da zuzugreifen, wenn er danach Auto fahren wolle. Doch hatte er den Eindruck, dass einige Schüler durchaus zugegriffen hätten. „Die haben wir uns dann vorgenommen“, sagte Marleen Nowak lachend. So seien sie ins Gespräch gekommen oder auch, indem sie Neugierigen einfach einen Aufkleber oder eine Postkarte zugesteckt hätten. Und wer sich so mit ihnen eingelassen hatte, konnte am Ende auch kleine Präsente erhalten. Für den Schutzengel-Quiz gab es sogar solche Hauptpreise wie die aus einem Astteil selbst gefertigten Engel. Aber auch mit Schlüsselanhängern, Warnwesten , Kaugummi und anderen kleinen Präsenten bedankten sich die jungen Männer und Frauen der Einzelhändlerklasse bei jenen, die bewiesen, dass ihnen die Schutzengelaktion durchaus schon vertraut ist.

Überprüfung der eigenen Position

Zur Überprüfung der eigenen Position drückten sie ihren Mitschülerinnen und -schülern aber auch Fragen in die Hand, die sie zur Überprüfung der eigenen Position anregen sollten. „Wie ist dein Fahrstil?, Wie überholst du? Was hälst du von Rasern? Was denkst du über Alkohol am Steuer? Wie kommst du nach der Party nach Hause? Wie bewahrst du deine Freunde vor riskantem Fahrverhalten?“, wollten sie wissen. Recht aufwendig vorbereitet hatte die Klasse ihren Auftritt also.

Viele honorierten das, indem sie nach der ausdrücklichen Einladung über den Schullautsprecher ins Foyer kamen, um sich anzusehen, was ihre Mitschüler dort aufgebaut hatten. Andere aber gingen auch gesenkten Kopfes vorüber, nur um nicht angesprochen und einbezogen zu werden. Und einer sagte klar „ne, kein Bock“ zu der Gesprächseinladung der jungen Frauen. Egal, sie werde es nicht aufgeben, als Schutzengel für mehr Sicherheit im Straßenverkehr zu werben, da war sich die Klasse einig. Tobias Kohl hat dafür noch sein selbst geschriebenes Lied in petto, nachdem es gestern noch nicht zum Einsatz gekommen ist. (mz)