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Benefizkonzert für Flüchtlinge Benefizkonzert für Flüchtlinge: Internationale Musiker setzen Zeichen mit Musik

Von bärbel schmuck 03.09.2015, 15:26
Im voll besetzten Klosterhof erklingen Lieder von Freiheit.
Im voll besetzten Klosterhof erklingen Lieder von Freiheit. peter lisker Lizenz

weissenfels - Es ist Mittwochabend. Mit zunehmender Dunkelheit wird es voll im Innenhof des Weißenfelser Klosters St. Claren am Rosalskyweg. Dort setzen drei international anerkannte Musiker, die gerade auf Deutschland-Tournee sind, ein Zeichen mit einem Benefizkonzert für Flüchtlinge, unterstützt von der Initiative „Engagiertes Weißenfels“.

Vor kurzem in Weißenfels angekommene dunkelhäutige junge Männer und Frauen sind unter den zahlreichen Zuhörern, die den kraftvollen Liedern über Freiheit von Mitch Walking Elk lauschen und immer wieder begeistert applaudieren. Zur Gitarre singt der Cheyenne-Arapaho aus den USA Folk und Blues der Indianer. Mit seinen aufrüttelnden Songs klagt er den Völkermord an den Indianern an. Den zweiten Teil des langen Abends bestreiten Alan Reid und Rob van Sante aus Großbritannien. Auch sie seien gern nach Weißenfels gekommen, um Flüchtlinge willkommen zu heißen und ganz ohne Gage zu spielen. Neben der wunderbaren Musik, die Pfarrer Martin Schmelzer von der evangelischen Gemeinde in Weißenfels vom Englischen ins Deutsche übersetzt, bleibt Zeit für Begegnungen und Gespräche, zum Innehalten und Nachdenken. Stefan Jung und Michael Jacob, die wie Schmelzer zur Initiative „Engagiertes Weißenfels“ gehören, erzählen vom Austausch mit Flüchtlingen. Die Spendenbereitschaft seitens der Bevölkerung sei enorm, schildern beide anhand von Beispielen. Das wird bei Begegnungen in Naumburg deutlich und auch jeden Donnerstag in der Großen Burgstraße 14 in der Weißenfelser Altstadt.

Dort haben auch gestern wieder Helferinnen im Ehrenamt von 13 bis 18 Uhr Sachspenden entgegen genommen. „Die Resonanz ist ungebrochen“, ist am Nachmittag von Brigitte Obst zu hören, während sie mit anderen Frauen viele Beutel voller Sachen annimmt. Besonders Kleidung wie Shirts, Pullover, dickere Jacken für junge Männer in kleinen Größen (M und S), und Decken, Rucksäcke, Hygieneartikel seien gefragt. Schuhe ab Größe 43, Unterwäsche und Socken - möglichst neu - würden benötigt.

„Ich bin glücklich, hier zu sein“, sagt ein schmächtiger 19-jähriger junger Mann auf Englisch. Er habe sich innerhalb von 14 Tagen aus seiner Heimat Syrien nach Deutschland durchgeschlagen. Hier fühle er sich sicher. (mz)