1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Weißenfels
  6. >
  7. Bahnhof in Großkorbetha: Bahnhof in Großkorbetha: Züge auf dem Wartegleis

EIL

Bahnhof in Großkorbetha Bahnhof in Großkorbetha: Züge auf dem Wartegleis

06.10.2013, 18:33
Fahrgäste des ICE 874 nach Berlin stehen am Sonnabend im Bahnhof Naumburg neben dem Zug auf dem Bahnsteig.
Fahrgäste des ICE 874 nach Berlin stehen am Sonnabend im Bahnhof Naumburg neben dem Zug auf dem Bahnsteig. dpa Lizenz

GROSSKORBETHA/MZ/DPA - Großalarm am Bahnhof in Großkorbetha: Wegen eines undichten Kesselwagens, aus dem die Chemikalie Benzol lief, ist am Samstag die Bahnstrecke Erfurt-Halle für rund zwei Stunden voll gesperrt worden. Auf den ICE-Strecken Dresden-Frankfurt/Main, Berlin-München sowie Berlin-Basel kam es zu erheblichen Verspätungen.

Wie die Bundespolizei in Magdeburg mitteilte, hatten Bahnarbeiter bei Rangierarbeiten am Bahnhof Großkorbetha ein undichtes Ventil an einem Gefahrgut-Waggon entdeckt, durch das die hochätzende Flüssigkeit Benzen austrat. Daraufhin wurde der Bahnhof weiträumig abgesperrt und der Zugverkehr unterbrochen. Menschen seien durch die ausgetretene Chemikalie nicht gefährdet gewesen.

Feuerwehr schließt Leck

Der Feuerwehr sei es nach rund einer Stunde gelungen, das Leck zu schließen und die ausgelaufene Flüssigkeit mit Bindemittel abzudecken. Daraufhin wurde der Zug, der auf dem Schnellzuggleis stand, von Großkorbetha nach Leuna geschleppt, wie eine Bahnsprecherin mitteilte. Mehr als 80 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Bahn waren im Einsatz. Zur Ursache des Vorfalls konnte die Bundespolizei am Sonntag noch keine Angaben machen. Nach Bahnangaben war der Kesselwagenzug auf dem Weg von den Wacker-Werken in Burghausen (Bayern) in die Chemiewerke in Leuna.

Zahlreiche Verspätungen

Die Vollsperrung hatte nach Bahnangaben erhebliche Auswirkungen auf den Nah- und Fernzugverkehr, da der havarierte Kesselwagen auf dem Hauptgleis in Großkorbetha stand. Zahlreiche ICE waren deshalb gezwungen, zu warten, bis die Strecke wieder frei war. Ursprüngliche Pläne, diese Züge zurück nach Erfurt fahren zu lassen und dann umzuleiten, mussten von der Bahn verworfen werden. Ausweichstrecken waren wegen Gleisarbeiten zwischen Erfurt und Weimar bereits vollständig ausgelastet. Andere Züge wurden weiträumig umgeleitet; etwa über Sangerhausen.

50 Züge im Regional- und Fernverkehr waren betroffen. Zusammen summierten sich ihre Verspätungen und Wartezeiten auf mehr als 51 Stunden, wie die Bundespolizei mitteilte. Viele Reisende verpassten ihre Anschlüsse. Ein Fahrgast des ICE 874 von Karlsruhe nach Berlin berichtete, dass sein Zug am Bahnhof Naumburg zweieinhalb Stunden warten musste.