1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Weißenfels
  6. >
  7. Autobahn 9 bei Naumburg: Autobahn 9 bei Naumburg: Zwei Merseburger starben bei Massenunfall

Autobahn 9 bei Naumburg Autobahn 9 bei Naumburg: Zwei Merseburger starben bei Massenunfall

Von Birger Zentner 12.02.2014, 16:18
Rettungskräfte sind an der Unfallstelle auf der A9 vor der Abfahrt Naumburg in Richtung Berlin.
Rettungskräfte sind an der Unfallstelle auf der A9 vor der Abfahrt Naumburg in Richtung Berlin. Lisker Lizenz

WEISSENFELS/OSTERFELD/MZ - Die Autobahn 9 glich am Mittwochnachmittag nahe der Anschlussstelle Naumburg/Osterfeld einem Trümmerfeld. Acht Fahrzeuge waren am Ende eines Staus ineinander geprallt. In den Trümmern kamen ein 50-Jähriger Mann und ein 16-jähriges Mädchen aus Merseburg ums Leben, acht Fahrer und Mitfahrer wurden zum Teil schwer verletzt, erfuhr die MZ von der Polizei. „Sie wurden in die umliegenden Krankenhäuser nach Weißenfels, Zeitz, Naumburg und Jena gebracht“, sagte Veit Raczek, der Pressesprecher der Autobahnpolizei Weißenfels, am Abend gegenüber der MZ. Der 50-Jährige verstarb noch am Unfallort und das 16-jähriges Mädchen später im Krankenhaus, teilte die Polizei am Donnerstag in Halle mit. Die Autobahn blieb in Richtung Berlin bis in die Nachtstunden hinein voll gesperrt, um die Folgen des Unfalls zu beseitigen.

Drei Rettungshubschrauber an die Unglücksstelle

Um die Verletzen zu bergen, waren laut Polizei drei Rettungshubschrauber an die Unglücksstelle geflogen. Sechs Notärzte sowie Dutzende Rettungskräfte von Feuerwehr und DRK waren auf die Autobahn geeilt, um zu helfen. Darunter, so Raczek, auch Notfallbegleiter, die sich seelsorgerisch um die Unfallbeteiligten kümmern sollten. Bis zum Abend konnte noch niemand sagen, was sich eigentlich im Detail ereignet hat. „Die Ermittlungen laufen“, sagte Raczek.

Klar war nach seinen Worten lediglich, dass alles mit einem nahezu harmlosen Unfall an der Einfahrt zur Raststätte Osterfeld begonnen hatte. Dort waren gegen 14.45 Uhr zwei Fahrzeuge aus bislang ungeklärter Ursache zusammengestoßen, wobei Blechschaden entstanden war. Allerdings behinderten die Unfallautos den Verkehr auf der Autobahn. „Es bildete sich ein Stau, der zirka drei Kilometer lang war“, so Raczek.

Eine halbe Stunde später nahm am Stauende die Tragödie ihren Lauf. Aus bis zum Abend ebenfalls noch ungeklärter Ursache kollidierten dort gleich acht Fahrzeuge. Darunter waren ein Sattelzug und ein Tanklastwagen. Letzterem galt das besondere Augenmerk der Feuerwehren, denn er hatte Stickstoff geladen. Zum Glück ist aber nach den Angaben der Polizei aus dem Tank des Fahrzeuges nichts von der Ladung ausgetreten.

Zuerst hatte es geheißen, dass dieser sogenannte Gefahrguttransporter in Flammen stehen würde. Das bewahrheitete sich allerdings nicht. Dafür war jedoch einer der beteiligten Pkw in Flammen aufgegangen. Das Fahrzeug brannte vollkommen aus.

Zeitweise musste auch die Bundesstraße 180 zwischen Naumburg und Zeitz gesperrt werden. Auf der Autobahn reichte der Stau dann am Abend bis nach Thüringen. Laut Raczek wurde der Verkehr ab der Ausfahrt Droyßig umgeleitet. Allerdings waren die Ausweichstrecken nach kurzer Zeit vollkommen überlastet, so dass es auch dort zu Verzögerungen kam. In der Fahrtrichtung München konnte der Verkehr an der Unfallstelle weitgehend ungehindert vorbeirollen.