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Ausstellung Ausstellung: Gegackere zieht rund 500 Besucher magisch an - Rekord

Von klaus-dieter kunick 06.01.2014, 12:41
Eine Ausstellung in Markröhlitz ohne Holger (rechts) und Ronald Gebhardt? Undenkbar. Sie sind Züchter aus Leidenschaft.
Eine Ausstellung in Markröhlitz ohne Holger (rechts) und Ronald Gebhardt? Undenkbar. Sie sind Züchter aus Leidenschaft. marco Junghans Lizenz

markröhlitz/MZ - Holger Gebhardt nimmt es sehr genau, wenn es um seine Gelben Pfautauben geht, die zu Ausstellungen präsentiert werden. So auch am vergangenen Wochenende zur Rassegeflügelschau in Markröhlitz, die in der Kommunalhalle des Dorfes stattfand: Um die Tauben optimal herzurichten, muss jede der rund 40 Federn des Tieres fein säuberlich nebeneinandergelegt werden - am Ende gleicht das Ganze einem Fächer.

Äußerste Sorgfalt ist vonnöten, damit die strengen Zuchtrichter beeindruckt werden. Das klappt nicht immer, räumt er ein, doch im Dezember des Vorjahres lief es für den 54-Jährigen in Leipzig phantastisch: In der Messestadt wurde er Europameister. 600 Tiere von Züchtern aus 17 Ländern waren in seiner Kategorie zu sehen. Doch keines erreichte die Punktzahl, um den Gosecker schlagen zu können. Gleich nach Leipzig fuhr Holger Gebhardt mit vier anderen Tieren nach Nürnberg und schlug noch einmal zu - Deutscher Meister. Den Titel schaffte er bereits zum dritten Mal.

In Markröhlitz war davon nichts mehr zu spüren, er bereitete sich wie immer akribisch auf die Ausstellung vor. So wie sein Vater Ronald. Auch der 79-Jährige, der Zwerg-Rheinländer züchtet, nimmt die Schau ernst. „Man muss in der Vorbereitungsphase die Tiere ungefähr einmal in der Woche für einige Zeit in den Käfig tun, damit sie sich daran gewöhnen“, erklärt der Senior. Das mögen zwar auch andere Aussteller so handhaben, aber Ronald Gebhardt muss am Ende alles richtig gemacht haben, denn er konnte schon dreimal Kreismeister werden. „Wichtig ist, dass die Hühner vor allem Auslauf in der Natur haben, dass sie viel Grünes zu sich nehmen können“, verrät er weiter.

Welche Kniffe Olaf Heine anwendet, stand am Samstag nicht zur Diskussion. Fakt ist, der Freyburger zeigte sich zufrieden. „Ich muss die Nähe zu meinen Konkurrenten suchen, um zu sehen, wo ich mit meiner Zucht stehe“, erklärt der 53-Jährige. Mit 14 Tauben der Rasse Deutsche Modeneser reiste er nach Markröhlitz. „Mich reizt vor allem der Farbschlag“, ergänzt der Freyburger, der sich schon seit seiner Kindheit mit Tauben befasst. Dass es in der Bewertung nicht zum begehrten Prädikat „V“, einem „Vorzüglich“, reicht, stört ihn überhaupt nicht. „Das ist extrem schwierig in dem Farbschlag zu erreichen“, fügt er hinzu. Viel wichtiger sei, zur Ausstellung mit anderen Züchtern ins Gespräch zu kommen.

Und das wiederum freut Bürgermeister Hilmar Panse (parteilos), der selbst seit geraumer Zeit Züchter ist. In den ersten Jahren seien die Markröhlitzer Zuchtfreunde im Wesentlichen unter sich geblieben. Doch das habe sich geändert. Das liege unter anderem an der hellen Halle und es herrsche eine freundliche Atmosphäre. „Von Jahr zu Jahr kommen mehr Züchter zu unserer Ausstellung“, erklärt er. Diesmal waren es 105 Züchter, die 810 Hühner, Zwerghühner und Tauben zeigten. Hilmar Panse: „Das Ambiente stimmt. Die Züchter kommen gern zu uns nach Markröhlitz.“

Diese Ansicht muss sich nicht nur unter den Ausstellern herumgesprochen haben, sondern auch unter den Besuchern, es kamen rund 500 - Rekord. „Die Tiere gefallen mir, besonders die Hühner sind gut anzuschauen“, so Anne Glotz aus Markröhlitz, deren Mann Mario beim Aufbau mit geholfen hatte. Die 29-Jährige schaue sich bereits zum dritten Mal eine Ausstellung im Dorf an. Es sei außerdem eine gute Gelegenheit, mit anderen ein wenig zu plauschen. Und zum Plauschen kam selbstverständlich auch Holger Gebhardt, der mit seinem Ergebnis am Wochenende zufrieden war: Zweimal „V“. Der Gosecker, der rund 200 Tiere zu Hause hat, bereitet sich nun auf neue Ausstellungen vor. Beispielsweise auf die nächste Europameisterschaft 2015 in Metz (Frankreich).