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Aus MZ-Tour wächst Firma

Von Heike Riedel 25.02.2007, 16:32

Zorbau/MZ. - Der Einweihung des neuen Firmenstandorts für den Distributionsservice für Presse- & Werbeerzeugnisse (DfPW) setzte Pascal Christophel, Geschäftsführer der GmbH, am Freitagabend gleich noch zwei freudige Anlässe hinzu. Er überreichte vor einer Vielzahl von Gästen einen Scheck über 500 Euro an den Verlagsleiter im Mitteldeutschen Druck- und Verlagshaus Halle, Ulf Kiegeland, für den MZ-Verein "Wir helfen". Und Sven Berthold, zurzeit noch Soldat der Bundeswehr, erhielt einen Ausbildungsvertrag zur Fachkraft für Lagerwirtschaft.

Drei besonders bewegte Tage haben der 34-jährige Unternehmer und seine 39 Mitarbeiter noch vor sich, dann kann Alltag in die neuen Räume einziehen. Der Umzug aus Weißenfels muss bei laufendem Betrieb erfolgen. Ab 1. März werden dann alle Druckerzeugnisse nach Zorbau geliefert und gehen von dort an die nächsten Verteilerstationen weiter. Elf Fahrzeuge bringen zum Beispiel zwischen 1 und 3 Uhr nachts die Mitteldeutsche Zeitung aus dem Druckhaus.

Auf Kleintransporter verladen und schon mit eingeschweißten zusätzlichen Druckerzeugnissen, wie zum Beispiel Katalogen, wird sie zu den Abladestellen der MZ-Zusteller ausgefahren, die dann dafür sorgen, dass jeder Leser seine Mitteldeutsche Zeitung schon zum Frühstück lesen kann.

Die Geschäftsidee, Presse- und Werbeerzeugnisse zu verteilen, ist gewachsen, als Pascal Christophel 1999 gerade seinen eigenen Handwerksbetrieb für Bauelemente gegründet hatte. Zu dem gehören heute vier Beschäftigte und zwei Autos. Als damals sein erstes Fahrzeug nach getaner Arbeit auf dem Hof stand, fragte sein Vater, warum der Transporter denn nicht rolle - zum Beispiel zur Verteilung der Mitteldeutschen Zeitung. So ging der Tischler bald auf eine MZ-Zeitungstour. "Von nichts kommt nichts", sagt der junge Mann über die Anfangszeit, in der er tagsüber auf der Baustelle und in den ersten Stunden des Tages schon wieder im Transporter mit der Zeitung unterwegs war.

Mit seiner Zielstrebigkeit und Zuverlässigkeit ist er aufgefallen, erhielt weitere Zeitungstouren um Weißenfels, Naumburg und Zeitz und schließlich 2001 auch den MZ-Auftrag zur Abwicklung von Katalog- und Werbesendungen. Damit begann eine rasante Entwicklung. Für das gesamte Verbreitungsgebiet zwischen Wittenberg und Naumburg macht der Servicebetrieb heute auch die Wochenspiegel- und Supersonntag-Sendungen fertig. Allein 852 Millionen Prospekte hat er allein 2006 umgeschlagen. In der Tagewerbener Straße ist DfPW aber bereits an seine Grenzen gestoßen. Deswegen der Neubau in Zorbau. Dort fahren die Lkw mit den Druckerzeugnissen gleich in die Lagerhalle, wo sie entladen werden.

Zwischen 6 und 21 Uhr sorgen die Produktionsmitarbeiter dafür, dass die Papiere nach Kundenwünschen sortiert, zugeordnet und verpackt werden. Wenn sie die elektronische Zählwaagen, halbautomatischen Verschnürmaschinen und Palettenwickler passiert haben, gehen die in Folie verpackten Werbesendungen mit den Zeitungen raus zu den Kunden. 18 Fahrzeuge vom Pkw bis zum 40-Tonner rollen für Gütertransporte, Auslieferungen und Kurierdienste.

Mit der Investition von 952 000 Euro sieht sich der Unternehmer herausgefordert. Doch die Stärke der Auftraggeber bestimmt seinen Optimismus. Fast schon vergessen sind die unsäglichen Mühen um Baugenehmigung und Kredit. Was am 26. September 2006 mit dem ersten Spatenstich begann, ist jetzt vollendet.