Mehr Betten und Millionen-Investition Asklepios-Klinik Weißenfels: Mehr Betten und Millionen-Investition: So will das Krankenhaus wachsen

weissenfels - Die Weißenfelser Asklepios-Klinik setzt auf Wachstum. In diesem Monat soll der Bau einer neuen Herzkatheteranlage beginnen. Dafür investiert das Haus nach eigenen Angaben rund 2,5 Millionen Euro. Mit einer solchen Untersuchung können Erkrankungen des Herzens, der Herzklappen oder der Herzkranzgefäße auf einem Bildschirm sichtbar gemacht werden.
„Unsere erste Anlage ist seit dem Jahr 2012 in Betrieb. Mittlerweile reicht deren Kapazität bei Weitem nicht mehr aus“, erklärte Burcin Özüyaman, Chefarzt der Klinik für Kardiologie. In den vergangenen Jahren sei die Zahl der Herzkatheter-Untersuchungen deutlich gestiegen. Waren es 2015 noch etwa 800 solcher Untersuchungen, so rechnet man in diesem Jahr mit einem Anstieg auf 1.400 bis 1.500.
Weißenfelser Asklepios-Klinik: Immer mehr Patienten auch aus dem Raum Halle/Merseburg
Laut Chefarzt kommen immer mehr Patienten auch aus dem Raum Halle/Merseburg. „Die neue Anlage wird besonders schonend für die Patienten sein und Ergebnisse in besserer Qualität liefern“, kündigte Özüyaman an. Die neue Anlage soll innerhalb von drei Monaten entstehen. Eine offizielle Einweihung ist im Januar geplant.
Neben der millionenschweren Investition will die Weißenfelser Klinik die Zahl ihrer Patientenbetten erhöhen. Wie Pflegedirektor Thomas Pfennig informierte, soll dafür eine seit zwei Jahren leerstehende Station wieder aktiviert werden. Davor war in diesem Bereich die Geriatrie zu finden, die mittlerweile an anderer Stelle zu einem Zentrum der Altersmedizin ausgebaut wurde.
Klinikum Weißenfels: „Wir sind in allen Bereichen an der Kapazitätsgrenze angelangt“
Gegenwärtig verfügt der Bereich der Inneren Medizin über 150 Betten. Zum Bereich gehören neben der Altersmedizin die Kardiologie und die Diabetologie. „Wir sind in allen Bereichen an der Kapazitätsgrenze angelangt“, sagte Thoralf Lange, Leiter des Zentrums für Innere Medizin. Deshalb sollen in der reaktivierten Station 25 neue Patientenbetten geschaffen werden. Doch damit nicht genug. „Um den Stationsbetrieb absichern zu können, stellen wir neues Personal ein“, so der Pflegedirektor. So werden in den nächsten Monaten drei neue Ärzte erwartet.
Das Problem allerdings liegt beim Pflegepersonal. „Wir brauchen für die neue Station noch zehn bis 15 neue Pflegekräfte“, sagte der Pflegedirektor. Auf Internetportalen und anderen Wegen habe man bislang Ausschreibungen veröffentlicht, so Pfennig. Und er ist optimistisch, das Kampfziel noch zu schaffen: die Eröffnung der neuen Station am 1. Oktober.
Krankenhaus Weißenfels: „Wir bekommen deutlich mehr Platz“
Das wäre dann auch für Facharzt Thomas Weiß von der Diabetologie ein guter Tag. „Wir bekommen deutlich mehr Platz“, blickte er voraus. Weißenfels ist immerhin das einzige Diabeteszentrum im Burgenlandkreis. Mehr Betten gibt es dann auch für die Altersmedizin, die enge Berührungspunkte mit der Diabetologie hat. Im Jahr 2025 werden mehr als 30 Prozent der Bevölkerung Sachsen-Anhalts über 65 Jahre alt sein, so Matthias Görnig, Chefarzt der Klinik für Geriatrie. Auch deshalb dürfte die Wiederbelebung einer vormals geschlossenen Station eine Investition in die Zukunft sein.
Mit den aktuellen Vorhaben setzt die Weißenfelser Klinik bewusst weiter auf eine Trendwende. Ende vergangenen Jahres musste das Haus seine Geburtenstation schließen, nachdem die Hebammen in andere Häuser abgewandert sind. Im Sommer dieses Jahres ist das ambulante Zentrum zur Versorgung von Krebspatienten in die ehemalige Geburtenstation umgezogen. (mz)