Am Zahn der Zeit Am Zahn der Zeit: Junger Weißenfelser Zahnarzt zum besten im Burgenlandkreis gekürt

Weißenfels - Wo er die Urkunde aufhängen wird - das weiß Sandro Strössner noch nicht genau. Vermutlich im Empfangsbereich, sagt er spontan. Regelmäßig erstellen die Magazine Focus und Focus Gesundheit Ärztelisten führender Mediziner. Sie sollen Patienten Orientierungshilfe geben. Den Menschen im Burgenlandkreis raten die Verfasser nun zu einem Besuch in der Weißenfelser Leopold-Kell-Straße. Das ist durchaus bemerkenswert. Denn die Praxis gibt es noch keine zwei Jahre.
Tradition war keine Kategorie mit der Mediziner bei dem Vergleich punkten konnten. Laut Focus sind in die Bewertung stattdessen Faktoren wie Fortbildungen und Publikationen des Mediziners eingeflossen oder dessen Mitgliedschaften in Verbänden. Auch Empfehlungen von Kollegen wurden berücksichtigt oder die Barrierefreiheit einer Praxis. Dass Sandro Strössner in der letzten Kategorie punkten kann, verwundert weniger. Denn den Neubau für seine Praxis in Weißenfels hat er sich quasi maßschneidern lassen.
Zahnarzt aus Weißenfels: So viel Zielstrebigkeit ist nicht alltäglich
So viel Zielstrebigkeit ist nicht alltäglich. Doch der heute 31-jährige hat nach eigenen Worten schon sehr früh ganz genau gewusst, was er wollte. Eine fremde Praxis zu übernehmen etwa, wäre für ihn nie in Frage gekommen. Den Wunsch, sein eigener Chef zu sein, habe er hingegen schon immer gehegt. Mittlerweile ist er außerdem Chef von mehr als einer Hand voll Mitarbeiter. Darunter einer weiteren Zahnärztin. Spätestens Ende des Jahres soll ein weiterer Mediziner hinzukommen.
Es läuft alles nach Plan, zieht Sandro Strössner eine erste Bilanz seiner Selbstständigkeit. Die jüngste Auszeichnung durch den Focus sei für sein Team und ihn eine tolle Bestätigung. „Aber auch für die Patienten ist es ein wichtiges Signal“, so der Zahnarzt. Denn sie würden sehen, dass andere die Arbeit des Mediziners schätzen. Das helfe aus der Masse herauszustechen.
Zahnarzt aus Weißenfels: „Bei der Bank werde ich auch nicht in Birkenstock empfangen“
Auffällig anders ist der junge Mediziner aber auch aufgrund seines Auftretens. Zum Gespräch empfängt er im Hemd, nicht im T-Shirt. Für ihn selbst scheint das eine Selbstverständlichkeit zu sein. „Bei der Bank werde ich auch nicht in Birkenstock empfangen“, sagt Sandro Strössner.
Eben weil er die Dinge gerne etwas anders angehen will, ist er sein eigener Chef. Keine Wartezeiten dank guter Planung und Ärzte, die sich für Beratungen Zeit nehmen, das sind zwei Dinge, die ihm am Herzen liegen. Genau wie seine Heimatstadt Weißenfels. Hier hat er einst das Goethe-Gymnasium besucht.
Zahnarzt: „Weißenfels ist super gelegen“
Während viele ehemalige Schulkameraden die Saalestadt verlassen haben, ist Sandro Strössner nach dem Studium in Halle (Saale) zurückgekehrt, um sich etwas aufzubauen. Dass Kritiker nicht daran geglaubt haben, dass eine moderne Praxis in Weißenfels funktionieren kann, scheint ihn nur zusätzlich motiviert zu haben.
„Weißenfels ist super gelegen“, sagt der Zahnarzt. Von hier aus gelangt er schnell zu Fortbildungen in ganz Deutschland. Außerdem sei die Kleinstadt schön ruhig und die Großstadt bei Bedarf nicht weit. Trotzdem finden viele Zahnarztpraxen gerade in kleineren Städten kaum junge Nachfolger. Das stellt Sandro Strössner selbst beim Blick in Branchenblätter immer wieder fest. Begehrt sind indes Praxisübernahmen in Großstädten oder im Westen der Republik. Doch warum etwas übernehmen, wenn man auch seinen ganz eigenen Weg einschlagen kann? (mz)