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Abschied im Polizeirevier Weißenfels Abschied im Polizeirevier Weißenfels: Pressesprecher will nun ab aufs Motorrad

Von Birger Zentner 30.10.2015, 10:07
Dirk Seyffarth (l.) löst Jörg Bethmann als Pressesprecher des Polizeireviers Burgenlandkreis ab.
Dirk Seyffarth (l.) löst Jörg Bethmann als Pressesprecher des Polizeireviers Burgenlandkreis ab. Peter Lisker Lizenz

Weißenfels - So richtig realisiert hat es Jörg Bethmann noch nicht. Ab Montag ist der 60-jährige Polizist im Ruhestand. „Ich dachte, ich kann das so langsam ausklingen lassen, aber im Prinzip war es Action bis zum letzten Tag“, sagt er. Rund acht Jahre lang war Bethmann Pressesprecher des Polizeireviers Weißenfels beziehungsweise Burgenlandkreis und damit wohl auch einer der meistzitierten Menschen in den Lokalausgaben der Mitteldeutschen Zeitung Weißenfels und Zeitz sowie des Naumburger Tageblatts. Wo immer etwas geschah, was den Einsatz der Polizei erforderte, da stand auch Bethmann dabei: schwere Unfälle, Demonstrationen, Fahndungs- und Durchsuchungseinsätze, Brände.

Jetzt übergibt der Polizist im Range eines Polizeirats die Geschäfte an seinen Nachfolger Hauptkommissar Dirk Seyffarth. Der 51-Jährige hat zuvor in Dienststellen im Saalekreis und in Mansfeld-Südharz gearbeitet, zuletzt im Führungsstab der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd, die ihren Sitz in Halle hat. „Auch wenn ich bislang nicht Pressesprecher war, ein großer Teil meines zukünftigen Verantwortungsbereiches ist mir durchaus vertraut“, sagt Seyffarth, der in der Nähe von Eisleben zu Hause ist.

Denn in der Funktion des Pressesprechers erschöpft sich die Rolle nicht, die Bethmann bislang innehatte und die sein Nachfolger nun übernimmt. Die genaue Bezeichnung ist eigentlich: Leiter zentrale Aufgaben. Dahinter steckt auch jener Bereich, den man bei der Polizei Prävention nennt. Beispielsweise das Projekt „Sport gegen Drogen und Gewalt“, mit dem die Polizei in den vergangenen Jahren in zahlreichen Gymnasien mit verschiedenen Partnern wie Staatsanwaltschaft und Mitteldeutscher Basketball Club unterwegs war, gehört dazu.

Und was nun?

Auch Bereiche der Verkehrsorganisation wie das Erfassen der Unfallstatistik gehören zum Tätigkeitsgebiet, in dem noch eine Reihe anderer Mitarbeiter beschäftigt sind. Auch die Regionalbereichsbeamten im Burgenlandkreis sind dem Leiter zentrale Aufgaben unterstellt.

Nun ist von einem Tag auf den anderen Schluss damit für Bethmann. Und was nun? „Natürlich habe ich mir schon ein paar Gedanken gemacht, was ich im Ruhestand tue“, sagt er. Denn in ein Loch will er nicht fallen. So steht für Bethmann, der 38 Jahre seines Berufslebens bei der Polizei verbracht hat, schon fest, dass er sich ehrenamtlich engagieren will. „Ich werde das zum Beispiel im Bereich Opferschutz tun“, sagt der Hohenmölsener. Da kann er schließlich viel Erfahrung aus seiner bisherigen Tätigkeit einbringen.

So ganz allein dem Ruhestand will sich Bethmann nicht hingeben, zumal seine Frau noch einige Jahre ihrem Beruf nachgehen wird. „Also ein halbes Jahr auf Weltreise gehen, das wird vorerst nichts“, sagt Bethmann lachend. Aber etwas mit Reisen hat er schon im Sinn. Bethmann ist leidenschaftlicher Motorradfahrer und will seine Maschine durchaus öfter als in den vergangenen Jahren besteigen. Und dann soll es auch mal ein paar hundert Kilometer quer durchs Land gehen.

Mit Kollegen und Partnern hat Bethmann kürzlich Abschied gefeiert. „Blumen und Präsente wollte ich nicht und habe stattdessen gebeten, für das Frauenhaus in Weißenfels zu spenden.“ 670 Euro sind zusammengekommen und schon beim Frauenhaus gelandet. (mz)