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24. Nachtschwimmen in Weißenfels 24. Nachtschwimmen in Weißenfels: 100 Meter für jedes Jahr

Von Carmen Busch 25.01.2016, 09:12
Der Vereinsnachwuchs Johanna Neuhaus, Lena Krämer und Henriette Apel (vorn v. links) erinnert Steffi Ruck an die eigenen Schwimmanfänge.
Der Vereinsnachwuchs Johanna Neuhaus, Lena Krämer und Henriette Apel (vorn v. links) erinnert Steffi Ruck an die eigenen Schwimmanfänge. Peter Lisker Lizenz

Weissenfels - Motivation ist bei allen Teilnehmern des 24. Nachtschwimmens in der Weißenfelser Schwimmhalle vorhanden gewesen. Unter dem Motto „Sorg' Dich nicht um Weihnachtsspeck, sondern schwimm ihn mit uns weg!“ hat es 203 Teilnehmer am Freitagabend ins erfrischende Nass gezogen. Familien-, Staffel- oder Frühaufsteherschwimmen – für jeden Sportstyp ist etwas dabei gewesen. Insgesamt sind die Teilnehmer 484 125 Meter geschwommen.

Für eine kleine Stärkung zwischendurch hat der Weißenfelser Schwimmverein gesorgt, damit die Teilnehmer in den Schwimmpausen nicht Kraft und Lust verlieren. Ebenfalls seine Mitglieder waren es, die mit guter Musik und lustigen Aktionen wie dem Schatztauchen Unterhaltung schufen. Ein Höhepunkt ist das Sprint-Staffelschwimmen gewesen. Hier haben besonders die Vo-Dao-Vietnam-Kämpfer die anderen Starter deklassiert mit 2 150 Metern in 20 Minuten. Aber auch die Streckenschwimmer sind in ihrem eigenen Tempo auf ihre Kosten gekommen.

Seit 55 Jahren im Schwimmeverein

Unter ihnen sind Steffi Ruck und Dieter Gorzki gewesen. Beide sind im Schwimmverein und nehmen regelmäßig an dessen Veranstaltungen teil. „Es ist immer wieder wunderbar hier mitzumachen“, lobt Steffi Ruck das Nachtschwimmen. Seit 15 Jahren ist sie dabei, wenn jeder Teilnehmer von sechs Uhr abends bis sechs Uhr früh seine Bahnen absolvieren kann. Im Verein hat die Mutter zweier Töchter Freunde und Gleichgesinnte gefunden. „Man kann abschalten im Wasser, sich auf sich konzentrieren und Spaß hab’ ich auch dabei“, sagt die Weißenfelserin.

Für Dieter Gorzki steht auch der gesundheitliche Aspekt mit auf einer ganzen Liste von Gründen, warum er über 55 Jahren - seit seiner ersten Schwimmstunde - dem Wasser die Treue hält. „Die Bewegung tut gut und wenn man weiß, dass man ein Etappenziel geschafft hat, steigt man auch gut gelaunt aus dem Wasser“, sagt der 65-Jährige. Das Ziel, das er sich für den diesjährigen Januarabend gestellt hat: 100 Meter für jedes Lebensjahr. „6 500 Meter sind Pflicht – alle Meter darüber sind Kür“, erklärt Gorzki und steigt lächelnd wieder ins Wasser.

Internationales Sundschwimmen

Beide, Ruck und Gorzki, sind mit ihrem Schwimmverein auch außerhalb der Weißenfelser Schwimmhalle im Wasser. Beim internationalen Sundschwimmen zwischen Altefähr (Rügen) und Stralsund haben sie teilgenommen. Die 2,3 Kilometer lange Strecke über den Strelasund hat dabei auch so ihre ganz eigenen Tücken, erzählen sie. „Fußtritte, Wellengang und offene See - das ist nur etwas für ganz Hartgesottene“, meint die Schwimmerin und ist trotzdem immer begeistert dabei. „Und wenn man nach einer Stunde das Ufer erreicht hat, dann ist man nicht nur froh, sondern noch so richtig dreckig“, fügt sie lachend hinzu.

Nach drei Stunden hat Dieter Gorzki 4 600 Meter geschafft. Die selbstständige Friseurmeisterin Steffi Ruck hat in der selben Zeit bereits ihr Alter erschwommen und kommt auf 5 700 Meter. Beim Nachtschwimmen sind die Weißenfelser recht lange im Wasser geblieben, ganz so, wie es richtigen Wasserratten gebührt. (mz)

Die Staffelwettkämpfe sind jedes Jahr ein Höhepunkt.
Die Staffelwettkämpfe sind jedes Jahr ein Höhepunkt.
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