Ausstellung in der Weißenfelser St.-Marienkirche Was Schüler der Weißenfelser Beuditzschule für tolle Kunst anfertigen
Kreative Mädchen und Jungen der Beuditzschule Weißenfels stellen ihre Werke in der St.-Marienkirche aus. Was aus einem Buch Beeindruckendes entstehen kann.

WEISSENFELS/MZ. - Bücher bilden weiter – aber wie das dreidimensional darstellen? Mit dieser Frage hatte sich Vivian Hübner in diesem Schuljahr im Rahmen des Kunstunterrichts in der Beuditzschule in Weißenfels beschäftigt – so wie weitere Neuntklässler in einem kreativen Unterrichtsprojekt.
Vivian Hübner hatte sich ein Lexikon über den menschlichen Körper vorgeknöpft. Das hatte sie aufgeklappt, in die Mitte der Seiten hineingeschnitten und die Schnipselecken hochgeklappt. In diesem Loch brachte die 15-jährige Lützenerin dann einen Baum an, den sie ebenfalls aus Buchseiten gebastelt hatte. An dessen Zweige klebte das Mädchen sehr viele fein ausgeschnittene Papierblätter. Der Baum scheint aus dem Buch empor zu wachsen. Der Boden symbolisiert die Grundlage des Wissens. Der Baum und die sprießenden Blätter und Blüten sollen darstellen, wie die Entwicklung voranschreitet, wenn sich der Mensch bildet.
Weißenfelser Schüler machen sogar aus Einkaufstüten Kunst
Dieses aufwändige Kunstwerk ist als eines der hervorragendsten Arbeiten dieses Schuljahres in der Beuditzschule ausgewählt worden. Und somit wurde es Bestandteil einer Ausstellung in der St.-Marienkirche in Weißenfels. Bis zum 14. September können dort dieses und weitere Buchobjekte, aber auch Collagen, Portraits und originell gestaltete Einkaufstüten, Lampen und weitere Arbeiten wie kreativ gestaltete Stühle zu den Öffnungszeiten der Kirche besichtigt werden.

„Das sind schon hervorragende Arbeiten“, sagte Kunstlehrerin Ines Kerta. Sie hatte dieser Tage mit ausgewählten Schülern der teilnehmenden fünften bis neunten Klassen die Ausstellung eingerichtet. Ihr zur Seite stand die Vorsitzende des Weißenfelser Kunstvereins „Brand-Sanierung“, Christina Simon, die die Aktion mitinitiiert hatte. Ziel sei es, Jugendkunst im Burgenlandkreis zu fördern und ins öffentliche Licht zu rücken, erklärte Christina Simon. Das geschah in der Vergangenheit schon mit ähnlichen Ausstellungen des Goethegymnasiums und der Neustadtschule in den Ausstellungsräumen der „Brand-Sanierung“ in der Novalisstraße in der Weißenfelser Neustadt.
Kreativen Schülern in Weißenfels winken Geldpreise
Christina Simon freute sich, dass für die diesjährige Ausstellung durch eine Kooperation mit der evangelischen Kirchengemeinde die St.-Marienkirche als Präsentationsort möglich geworden ist. „Religion und Kunst sind miteinander verbunden“, begründete sie auch mit Blick auf die vielen historischen Gemälde und plastischen Werke in dem Gotteshaus. Zudem befinde sich das Gebäude mitten in der Stadt, in diesem öffentlichen Haus hätten viele Menschen die Möglichkeit zu sehen, wie kreativ die nächste Generation ist. So werde sichtbar, wie verbindend Kunst sein könne, egal welcher Kultur, Sprache oder Herkunft ein Schüler sei. Die Sparkasse Burgenlandkreis konnte übrigens gewonnen werden, die Schirmherrschaft über die Ausstellung zu übernehmen, und nach der Vernissage am 24. Juni wird eine Jury die Arbeiten bewerten und mit Geldpreisen prämieren.
Die Ausstellung ist bis 14. September zu den Öffnungszeiten der Kirche zu besichtigen: Montag bis Freitag von 9 bis 15 Uhr oder nach Vereinbarung im Gemeindebüro (03443/30 20 82)