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Zusammenschluss Agrargenossenschaften Zusammenschluss Agrargenossenschaften: Für die Wolferstedter Bauern ändert sich nichts

Von Beate Thomashausen 13.10.2016, 13:00
Im Prinzip ist in der Wolferstedter Genossenschaft alles beim Alten geblieben, obwohl sie vor Kurzem mit der Agrargenossenschaft Querfurt verschmolzen ist.
Im Prinzip ist in der Wolferstedter Genossenschaft alles beim Alten geblieben, obwohl sie vor Kurzem mit der Agrargenossenschaft Querfurt verschmolzen ist. Maik Schumann

Wolferstedt - Die Wolferstedter Bauern sind jetzt Querfurter Bauern. Die Landwirtschaftliche Produktiv- und Absatzgenossenschaft (LPAG) Wolferstedt ist mit der Agrargenossenschaft Querfurt (AGQ) verschmolzen. „Der Verschmelzungsprozess begann schon Anfang des Jahres“, sagte Jörg Kamprad, der Vorsitzende der AGQ. Inzwischen ist bereits die erste gemeinsame Ernte eingefahren.

Mit Querfurt einen Partner gefunden

Hintergrund der neuen Struktur: Die Wolferstedter standen mit Beginn des neuen Jahres vor schweren Entscheidungen. Ihr bisheriger Chef wollte in Rente gehen, ebenso hatten ein Vorstandsmitglied und weitere Mitarbeiter das Rentenalter erreicht. Einen Nachfolger, der die Leitung des Unternehmens übernehmen könnte, gab es zu diesem Zeitpunkt in Wolferstedt nicht. Kamprad sagt: „Den Wolferstedter Genossenschaftern war aber ganz klar, dass die Landwirtschaft in Wolferstedt genossenschaftlich bleiben sollte. Also schaute man sich nach einem Partner um. Und ich empfinde es als eine ganz große Wertschätzung, dass man sich für die Querfurter Agrargenossenschaft entschied.“

Mit der Verschmelzung der beiden Genossenschaften änderte sich für die Wolferstedter praktisch nichts. Die AGQ ist direkte Rechtsnachfolgerin der LPAG. Alle Verträge, die das Wolferstedter Unternehmen abgeschlossen hat, besitzen weiterhin Gültigkeit. Und ganz wichtig: Die fünf Wolferstedter Arbeitskräfte haben ihren Arbeitsplatz behalten, mitunter ist ihr Tätigkeitsfeld ausgeweitet worden.

Neue Flurbezeichnungen sind die größte Schwierigkeit

Die AGQ ist ein großer Gemischtbetrieb mit Pflanzenbau, Milchproduktion, Hopfenbau, Obstanbau, einer Biogasanlage und einem Hofladen. Insgesamt 70 Genossenschafter gehörten der AGQ bereits ohne die Neuen aus Wolferstedt an. Die LPAG Wolferstedt hingegen war ein reiner Marktfruchtbetrieb. Sprich, die Tierproduktion wurde bereits vor Jahren abgestoßen. Auf 900 Hektar wurden Getreide, Mais, Zuckerrüben und Raps angebaut.

Das Schwierigste an der Verschmelzung der beiden Unternehmen sind die neuen Flurbezeichnungen, die mit den Wolferstedtern ins Unternehmen kamen. Für die Querfurter kam da ja absolutes Neuland unter ihren Pflug. Und man will ja nicht versehentlich auf fremden Flächen wirtschaften. „Wenn wir sie aus Versehen bearbeiten, wird das ja auf Freude stoßen. Aber Spaß beiseite. Natürlich müssen sowohl die Leute aus Wolferstedt als auch die Querfurter dazulernen“, sagt Kamprad schmunzelnd. Er selbst habe ja Heimvorteil. Er stamme aus Winkel. Der Wolferstedter Betrieb war sein Lehrbetrieb und die Flurbezeichnungen sind für ihn natürlich kein Neuland, sondern sehr vertraut. Auch das wird wohl ein Pluspunkt für die Querfurter gewesen sein, als sich die Wolferstedter Genossenschafter für sie entschieden, dass der Chef quasi einer von ihnen ist. (mz)